Belgische Bahn: Fahrplankontroverse
Die Züge sollen ab Ende 2014 langsamer fahren. Damit will die Staatsbahn ihr Pünktlichkeitsproblem unter Kontrolle bekommen. Dann werden auch die sogenannten IR-Züge abgeschafft. IR-Züge fahren längere Strecken, halten dennoch quasi an jedem kleineren Bahnhof.
Stattdessen will die NMBS/SNCB mehr IC-Züge einsetzen, die zwischen größeren Städten verkehren und nur in wichtigen Bahnhöfen halten. Priorität werden also künftig die großen Achsen haben mit – im Mittelpunkt – Brüssel.
Der bisherige Fahrplan stammt noch aus dem Jahr 1998; in der Zwischenzeit ist die Zahl der beförderten Fahrgäste aber um 50 Prozent gestiegen. Man müsse also die Schwerpunkte neu definieren, heißt es bei der Bahn. Gerechnet wird mit Widerständen aus den von Einschnitten betroffenen Städten und Kommunen.
Bahnchef Jo Cornu reagiert
Jo Cornu (Foto), seit einigen Monaten Manager der belgischen Bahn, findet die Zeitung vergleiche Äpfel mit Birnen. Viele Züge, die im Berufsverkehr und wichtigen Stoßzeiten eingesetzt würden, seien mit dem neuen Fahrplan sogar schneller am Ziel.
So verlängere sich die Fahrzeit zwischen Gent und Kortrijk nicht um 10 Minuten, wie die Zeitung schreibe, sondern bleibe gleich. Auch die Fahrt auf der Strecke Hasselt-Brüssel werde nicht 7 Minuten mehr, sondern 10 Minuten weniger dauern.
Die Strecke De Panne-Brüssel werde sich ab Dezember gründlich ändern und deshalb könne die Fahrtzeit nicht mit der heutigen Strecke verglichen werden.
Die belgische Bahn stellt auch klar, dass die Züge im vergangenen Januar verglichen mit dem Vorjahresjanuar auch wieder pünktlicher gefahren seien. Allerdings hinkt auch dieser Vergleich. Im Jahr 2013 sorgte der ergiebige Schneefall für lange Verspätungen und dieses Jahr fiel der Schnee völlig aus.