Scharfe Kritik an der Reform der Bahnpolizei
Dass sich die Bahnpolizei in Belgien auf ihr Kerngeschäft konzentrieren soll, liegt auf der Hand und scheint logisch. Deshalb will Innenminister Jambon deren Arbeit auf die Züge, die Bahnsteige und das Gleisfeld beschränken. Gleichzeitig plant er, die Bahnhöfe nur von der Lokalpolizei kontrollieren und überwachen zu lassen. Das bedeutet, dass die Sicherheit in den Bahnhofsgebäuden nicht mehr Sache der Bahnpolizei sein wird.
Dies jedoch stößt auf Kritik. Politiker und Bahngewerkschaftler sind der Ansicht, dass die Streichung von entsprechenden Posten und Aufträgen bei der Bahnpolizei zu mehr Kriminalität und weniger Sicherheit in den Bahnhöfen führen werde.
Diese Kritik beruht unter anderem auf der Tatsache, dass die Reformpläne für die belgische Bahnpolizei auch vorsehen, dass einige Befehlsstellen, sprich die Dispatcher, aufgegeben werden sollen. Solche Dispatcher für die Bahnpolizisten soll es in Zukunft nur noch in den Hauptbahnhöfen von Antwerpen, Gent, Lüttich und Charleroi geben und eine weitere Befehlsstelle wird Brüssel behalten. Die Dispatch-Büros in Zentrumsstädten, wie Brügge, Hasselt, Namür oder Löwen sollen zu Satelliten der großen Dispatcher werden.
Der flämische Parlamentsabgeordnete Franky Demon (CD&V) stellt diesen Vorgang in Frage: „Die verschiedenen Wachen der Bahnpolizei haben ihre Effizienz bereits bewiesen, gerade in den Bahnhöfen, die am stärksten frequentiert werden und wo sich auch die meisten Pendler und Touristen befinden. Eine Frage, auf die noch keine Antwort gefunden wurde, ist die nach der Bereitschaft der Städte und Gemeinden, Polizisten der lokalen Einheiten für die Sicherheit in den Bahnhöfen bereitzustellen.