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Techno-Festival: Zwei Frauen starben nach Tomorrowland

Am Rande des Techno-Festivals Tomorrowland in Boom (Prov. Antwerpen), das im Juli an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfand, sind zwei Frauen möglicherweise nach Drogenkonsum in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sie später verstorben sind, wie die Redaktion von VRT NWS aus sicherer Quelle erfahren konnte. Die beiden jungen Frauen sollen aus dem Ausland stammen. Sie verstarben in der Universitätsklinik von Antwerpen. 

Das Tomorrowland-Festival fand im vergangenen Monat an insgesamt zwei Wochenenden nacheinander statt. An beiden Wochenenden musste jeweils eine Frau in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Bei der ersten Frau war das der Fall zwischen dem 20. und dem 22. Juli. Diese Frau starb rund eine Woche nach der Einlieferung in die Antwerpener Uniklinik.

Die zweite Frau wurde im Zuge des zweiten Tomorrowland-Festivals eingeliefert. Auch sie verstarb einige Tage später in der Uniklinik. Zumindest in einem Fall handelte es sich um XTC-Missbrauch. Beide Frauen kamen aus dem Ausland - eine aus Indien und eine weitere aus Tschechien. Dies könnte einer der Gründe sein, warum die Fälle erst jetzt bekannt wurden. Unser Haus brachte die Nachricht an die Öffentlichkeit nach dem sie von zwei voneinander unabhängigen Quellen bestätigt wurde.

Die Uniklinik von Antwerpen will zu den Vorfällen keinen Kommentar geben und beruft sich dabei auf die ärztliche Schweigepflicht. Die Staatsanwaltschaft Antwerpen und die zuständige lokale Polizeizone Edegem gaben gegenüber VRT NWS an, nichts von zwei nicht-natürlichen Todesfällen bei oder nach Tomorrowland zu wissen. 

„Null Toleranz in Sachen Drogen“

Auch der Veranstalter selbst wusste angeblich nichts von den Vorfällen. Dort sagte eine Sprecherin, dass niemand sie davon unterrichtet habe, auch nicht die Behörden oder Angehörige der Opfer. Würden diese Meldungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen, dann fühle man mit den Angehörigen der Opfer mit.  

Bei der Polizei gilt in Sachen Tomorrowland eine „Null-Toleranz-Haltung“ gegenüber Drogen. Dort wurde nach den beiden Festival-Wochenenden bekanntgegeben, dass man 63 Drogendealer auf frischer Tat ertappt habe: Belgier, Briten, Niederländer, Deutsche, Schweizer, Dänen, Norweger, Rumänen, Australier, Kanadier, Israelis und Brasilianer. Zudem seien rund 430 Festivalbesucher mit Drogen erwischt worden. Bei rund 60.000 täglichen Besuchern scheint das nicht viel zu sein, wie Fachleute dazu sagen.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft von Antwerpen Ermittlungen aufgenommen, gab aber an, es habe sich nicht um Drogenmissbrauch an sich gehandelt, sondern um natürliche Todesfälle. Fachleute sprechen von einer unglücklichen Kombination von Hitze, körperliches Versagen durch exessives Tanzen und dem Konsum von weichen Drogen und Alkohol.  

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