Killer von Brabant: Ehemaliger Ermittler festgenommen

Im Rahmen der Ermittlungen zum Fall der Killerbande von Brabant, die in den 1980er Jahren bei bewaffneten und brutalen Überfällen u.a. auf Warenhäuser 28 Menschen erschossen hatte, ist ein früherer Ermittler einer Soko festgenommen worden. Es steht der Verdacht im Raum, dass dieser Ermittler an Manipulationen der Untersuchungen beteiligt war. 

Konkret geht es bei diesem Vorgang um einen Ermittler, der mit den Recherchen nach dem letzten Überfall der Bande auf ein Delhaize-Warenhaus 1985 in Aalst betraut war. Im Zuge dessen waren nach Hinweisen und Zeugenaussagen, die dieser Ermittler damals geliefert hatte, Waffen aus dem Kanal Brüssel-Charleroi in Ronquières geborgen worden (Foto oben), doch schon damals blieben angesichts des Fundes und des Fundortes Fragen offen.

Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass diese Waffen dort seit dem Überfall von Aalst am 9. November 1985 im Wasser lagen, doch wissenschaftliche und kriminaltechnische Analysen ergaben, dass diese Waffen, nach denen in Ronquières Anfang bis Mitte November 1986 getaucht wurde, höchstens 7 Tage lang dort gelegen haben könnten, vielleicht aber auch nur rund 48 Stunden. 

Bereits 1986 stellten sich Polizei und Justiz die Frage, ob hier nicht versucht wurde, die Ermittlungen zu manipulieren und ob hier nicht auch falsche Fährten gelegt werden sollten. Nun scheint sich zu bestätigen, dass jemand nach Aalst im Besitz dieser Waffen gewesen sein musste und diese Person hat diese Beweisstücke wohl in einen Sack gesteckt und knapp ein Jahr später in den Kanal geworfen.

Seit Anfang 2018 haben die heutigen Ermittler dieses Detail der Ermittlungen von damals erneut unter die Lupe genommen und offenbar kamen die Fäden bei dem jetzt festgenommenen damaligen Ermittler aus der seinerzeit ermittelnden Soko Delta aus Dendermonde zusammen, die dem Ermittlungsrichter Freddy Troch unterstand.

Bereits 2013 wurden der Verdächtige und dessen Kollegen erneut zu dem Waffenfund von Ronquières befragt. Dass ausgerechnet dieser Ermittler damals die Informationen zu dem Waffenfund im Kanal geliefert hat, mag nach heutigen Erkenntnissen niemanden mehr wirklich überraschen, so sie denn beweiskräftig sind. 

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