Anonyme Meldestelle für Drogenküchen und -deponien in Limburg eröffnet

Die Staatsanwaltschaft in der Provinz Limburg eröffnet eine Meldestelle, um die stetig wachsende Anzahl Labore zur Herstellung synthetischer Drogen und Drogenmülldeponien zu bekämpfen. Rund 80 % der bei der Drogenherstellung anfallenden Rückstände werden von kriminellen Banden einfach in der Abwasserleitung oder auf Ackerland entsorgt. Die hochgiftigen Chemikalien geraten so in das Grundwasser und also auch in das Trinkwasser.

Die Staatsanwaltschaft der flämischen Provinz hat am Mittwoch eine Meldestelle (anoniemdrugsmeldpuntlimburg.be) eingerichtet, wo Bürger ihre Beobachtungen und ihren Verdacht anonym mitteilen können.

„Wir hoffen, dass die Bevölkerung sich jetzt schneller mit ihren Tipps an uns wendet“, so Pieter Strauven von der Staatsanwaltschaft.

Die kriminellen Banden entsorgen ihre Drogenabfälle stets rücksichtsloser: „Vor vier Jahren kamen Kinder in der Ortschaft Zutendaal mit Chemikalien in Kontakt, die schwere Brandwunden verursachten. Vor Kurzem erst haben wir Quecksilber- und Zyanid-Rückstände gefunden. Wir können die Bevölkerung nur warnen: Diese Stoffe sind lebensgefährlich!“, weiß Strauven.

Schon 11 Drogendeponien seit Anfang 2019

Für das ganze Jahr 2017 waren 14 illegale Deponien zu Protokoll gebracht worden. Dieses Jahr wurden bereits 11 Deponien entdeckt, obwohl der Monat April noch nicht zu Ende ist.

„Heute müssen die Banden viel größere Mengen Drogenmüll entsorgen, da die Erzeugung der synthetischen Drogen auch viel mehr Rohstoffe erfordert. Die Herstellung von einem Kilo XTC verursacht 25 Kilogramm Abfall“, erklärt Strauben.

Folgende Anzeichen können auf Drogenabfälle hinweisen:

  • Fässer, Container … an ungewöhnlichen Orten
  • Merkwürdige Chemikaliengerüche, braune Flüssigkeiten oder weißer Nebel
  • Zurückgelassene Lieferwagen und Anhänger ohne Kfz-Kennzeichen oder mit ausländischen Kfz-Kennzeichen
  • Wasserverfärbungen in Bächen und Kanälen
  •  Plötzlich verendete oder verfärbte Pflanzen

Folgende Anzeichen können auf Drogenlabore hinweisen:

  • Geruchsbelästigung, starke, chemische Gerüche,
  • Weißer Nebel um Gebäude
  • Versperrte Fenster, geschlossene Rollläden, die nie geöffnet werden
  • Zusätzliche Belüftungen im Dachgeschoss
  • Nächtliche Aktivitäten mit (häufig ausländischen) Lieferwagen oder Anhängern an den Gebäuden
Harold Versteeg

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