Razzien in Gent: Die Polizei nimmt eine Schleuserbande hoch

Belgische, britische und deutsche Polizisten haben zu einem umfassenden Schlag gegen eine albanische Schleuserbande ausgeholt, die zahllose Menschen illegal nach Großbritannien gebracht hat. Bei den Razzien wurden 15 Personen festgenommen. Kernpunkt der Aktion war ein Hotel im Hafen von Gent, wo Einwanderer und Flüchtlinge auf ihre Überfahrt warteten. 

Schon am vergangenen Montag nahm die belgische Polizei bei Gent den Hauptverdächtigen in diesem Schleusersystem fest. Dabei handelt es sich um einen 29 Jahre alten Albaner. Am Dienstag folgte eine umfassendere Aktion in Zusammenarbeit mit der britischen Polizei. Dabei wurden 8 Haussuchungen durchgeführt, 7 in Gent und eine weitere in Deurne. Dabei wurden 12 Verdächtige festgenommen, von denen 5 dem Haftrichter vorgeführt wurden, der Haft anordnete.

Auch in England wurden zwei Verdächtige festgenommen und zwar in Basildon und in Lewisham. Und vorgestern nahm die deutsche Polizei nach Hinweisen von Seiten ihrer belgischen Kollegen einen weiteren Gesuchten in diesem Fall fest. Die drei im Ausland verhafteten Personen werden der belgischen Justiz überstellt, wie die Staatsanwaltschaft Gent mitteilte.

Die Schleuderbande forderte von den Transitmigranten 15.000 € für „garantierte Transporte“ nach England. Die meisten Betroffenen wurden aus Albanien nach Gent gebracht und mussten in einem abgelegenen Hotel im dortigen Hafen auf ihre „Weiterfahrt“ warten. Diese erfolgte in verborgenen Räumen oder im Kofferraum von Autos und auch in den Fahrerkabinen von Lastwagen - immer mit dem Wissen der jeweiligen Fahrer.

In dem Genter Hotel (Foto unten) überraschte die Polizei bei ihrer Razzia denn auch insgesamt 37 Albaner, die sich allerdings derzeit im Schengenraum frei bewegen dürfen. Im Zuge der Hausdurchsuchungen beschlagnahmte die Polizei auch vier Fahrzeuge und geringe Mengen an weichen Drogen. 

VRT

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