"Les Deutschlands" im Brüsseler Goethe-Institut und im Kulturzentrum Flagey

Noch bis Ende März 2020 läuft in Brüssel eine gemeinsam vom hiesigen Goethe-Institut und vom Kulturzentrum Flagey (Foto) im ehemaligen belgischen Funkhaus im Stadtteil Elsene/Ixelles ausgerichtete Veranstaltungsreihe unter dem vielsagenden Titel „Les Deutschlands“. Der Plural ist hier der rote Faden, denn die Veranstaltung belegt zum einen die Vielfalt der deutschen Kulturszene und zum anderen unterstreicht sie auch eine höchst interessante Kooperation zwischen zwei wichtigen Kulturinstanzen in der belgischen und europäischen Hauptstadt. 

„Les Deutschlands“ ist eine umfassende Kulturveranstaltung, die im Vorfeld der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr unterschiedlichste Kulturformen, die in Deutschland vorkommen, zum Tragen bringt. Was neudeutsch gerne „interdisziplinär“ (was für holperiges ein Unwort) genannt wird, ist ein buntgemischtes und hochqualitatives Programm aus Musik, Film, Literatur, Vorträgen und Debatten.

Hier sollen Kunstschaffende aus Belgien und Deutschland gleichermaßen ein Publikum aus Deutschen und Belgiern in der belgischen und europäischen Hauptstadt zusammenbringen. Dabei werden alle hier gesprochenen Sprachen vorkommen, denn Belgien ist ja bekanntlich ein dreisprachiges Land mit den Amtssprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch und nicht zuletzt sind dies auch die Sprachen der jeweiligen Nachbarländer Belgiens.

Schon dieser Umstand ist ein bereicherndes Abenteuer und damit ist Brüssel der geeignete Ort für „Les Deutschlands“. Auch und gerade deswegen ist die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Königreich Belgien ein Partner für diese Veranstaltungsreihe.

Die Themenvielfalt von „Les Deutschlands“ lässt nichts vermissen. Neben hochklassigen Konzerten, wunderbaren Lesungen und Filmvorführungen mit anschließenden Debatten auch zum Begriff „Heimat“ (u.a. mit dem Filmemacher Edgar Reitz und den Autoren und Autorinnen Fatma Aydemir, Max Czollek und Mithu Sanyal) wird auch Humoriges und Gemütliches geboten und zwar mit der Initiative „Rent a German“.

Hierbei können belgische „Ureinwohner“ gemeinsam mit Deutschen backen, Skat spielen oder einen Kaffeeklatsch abhalten und die deutsche Botschaft lädt zum „kulturellen Speeddating“ ein.

Doch auch Ernstes steht im Programm von „Les Deutschlands“, wie z.B. die Folgen des Mauerfalls, das Verhalten Europas gegenüber ehemaligen Kolonien, der Umgang mit Religionen und anderes mehr. Für musikalische Höhepunkte sorgen mit Sicherheit Veranstaltungen zu 50 Jahre Kultlabel ECM mit Gründer Manfred Eicher und Konzertreihen und Festivals zu 250 Jahre Beethoven.

Alle nötigen Informationen liefern die Webseiten des Goethe-Instituts Belgien in Brüssel www.goethe.de/bruessel und des Kulturzentrums Flagey (in dem die meisten Veranstaltungen stattfinden) www.flagey.be

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