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39 Leichen in LKW in England - Kam der Container aus Zeebrügge?

In einem in Grays in der südenglischen Grafschaft Essex kontrollierten Lastwagen sind am frühen Mittwochmorgen die Leichen von 39 Personen entdeckt worden. Woher der Lastwagen gekommen ist, war lange Zeit unklar. Zuerst wurde angedeutet, der LKW sei über Schottland und Wales nach England gekommen, doch einiges deutete darauf hin, dass zumindest der Auflieger des Trucks über den Hafen von Zeebrügge nach Großbritannien gekommen sein könnte.

In dem Kühlcontainer, den der Lastwagen geladen hatte, wurden die Leichen von 38 Erwachsenen und von einem Jugendlichen entdeckt. Der Fahrer des Trucks, ein 25 Jahre alter Nordire, wurde wegen Mordverdacht festgenommen. Über die Nationalität der Toten wurde bis zum Mittwochabend noch nichts herausgefunden. 

Welchen Weg nahm der Truck und über welchen Weg kam der Container nach Essex? 

Die Ermittler rätseln noch, woher der LKW bzw. der Container genau kommt und wie er nach Essex auf das Industriegelände gelangt ist, auf dem die Toten entdeckt wurden. Zunächst hieß es, der Lastwagen, der den Auflieger mit dem Container gezogen hat, sei aus Nordirland gekommen. Das könnte erklären, weshalb der Fahrer ein Nordire ist. Das Transportunternehmen, zu dem der Laster gehört, ist in Bulgarien auf den Namen einer Frau aus Irland gemeldet, so die dortigen Behörden.

Doch der LKW sei seit drei Jahren nicht mehr dort gewesen, verlautete weiter aus Bulgarien. Dann wurde auch vermutet, der Truck sei mit einer Fähre über den Hafen von Holyhead in Wales aus Irland gekommen.

Der Container, in dem der grausige Fund am frühen Mittwochmorgen gemacht wurde (wer der Polizei den Tipp gab, ist ebenfalls unklar), scheint allerdings möglicherweise erst in der Nacht zum Mittwoch über den Hafen von Zeebrügge auf die britischen Inseln gekommen und zwar über den Themsehafen von Purfleet unweit von London, wie im Laufe des Tages gemeldet wurde. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis Grays in Essex. 

Auch in Belgien wird ermittelt

Die belgische Bundespolizei gab inzwischen bekannt, dass sie in dieser Richtung Ermittlungen aufgenommen hat. Auch das Hafenunternehmen von Zeebrügge hat mit Nachforschungen begonnen, um herauszufinden, ob der Container-Auflieger über diesen Weg gekommen ist oder vielleicht über Rotterdam.

Für illegale Einwanderer aus Osteuropa ist Großbritannien ein gelobtes Land und sehr oft versuchen Flüchtlinge und Migranten in Belgien auf oder in Lastwagen zu gelangen, die mit Fähren über Zeebrügge oder das nordfranzösische Calais nach Großbritannien unterwegs sind. 

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