Tram- und Busverkehr in Flandern durch Streikaktion gestört
In ganz Flandern ist der öffentliche Nahverkehr auf den Tram- und Buslinien der flämischen Verkehrsgesellschaft De Lijn stark gestört. Grund dafür ist eine landesweite Streikaktion der sozialistischen Gewerkschaft ACOD bei De Lijn. Rund ein Drittel des Fahrpersonals hat am Mittwochmorgen den Dienst nicht angetreten.
Grund für diesen Ausstand ist ein Sozialkonflikt bei De Lijn in der Provinz Flämisch-Brabant. Die sozialistische Gewerkschaft ACOD hatte trotz Schlichtungsversuch am Dienstag nach rund einer Woche Streiks und Aktionen zu einem flandernweiten Streik aufgerufen (siehe nebenstehenden Beitrag) und eine entsprechende Streikankündigung hinterlegt.
Dieser Aufruf wurde offenbar recht gut befolgt, denn bei De Lijn hieß es, dass nur zwei Drittel der Bus- und Tramfahrer ausfahren würden. Die dadurch entstandenen Behinderungen im Nahverkehr sind denn auch landesweit zu spüren, was vor allem zu Problemen zur Stoßzeit am Mittwochmorgen führt.
Lokal und regional sind die Streikfolgen unterschiedlich. So fuhren im z.B. Depot Berchem bei Antwerpen am frühen Vormittag nur sechs von 60 Bussen aus. Doch um Antwerpen herum sollen rund zwei Drittel aller Busse und Straßenbahnlinien bedient werden. In der Provinz Limburg hat den Streikaufruf offenbar nur etwa ein Viertel des Fahrpersonals befolgt.
In Flämisch-Brabant, wo der Sozialkonflikt bei De Lijn bereits seit über einer Woche anhält, sind zwei Drittel aller Busfahrer ausgefahren. In und um Löwen herum - vor allem auf den Linien in der Stadt - und in der Region Dilbeek sind die Streikfolgen am stärksten zu spüren.
In der Provinz Ostflandern werden die meisten Linien bedient und nur etwa ein Drittel der Buschauffeure hat die Arbeit niedergelegt. Die größten Probleme erfahren die Stadtnetze von Gent, Aalst und Sint-Niklaas. In Gent werden alle Fahrzeuge gegen 19:30 in die Depots fahren. Das bedeutet, dass dort am Abend und in der Nacht kein Nahverkehr angeboten wird.
In Westflandern fährt an diesem Mittwoch wohl keine Straßenbahn auf der Linie der Küstentram. Auch Kortrijk ist stark betroffen. In Brügge ist etwa die Hälfte aller Busse unterwegs. Die Probleme werden mit Sicherheit den ganzen Tag über andauern.