Erste Sitzung der Ratskammer zur Vorbereitung des Brüsseler Terrorprozesses vertagt

Im Justizpalast von Brüssel fand am Dienstagmorgen unter massiver Polizeibewachung die erste Sitzung der Ratskammer zur Vorbereitung des Prozesses um die Terroranschläge auf Brüssel und den Flughafen in Zaventem am 22. März 2016 statt. Doch diese Sitzung, bei der eigentlich festgelegt werden sollte, welche Verdächtigen vor dem Richter erscheinen müssen, wurde quasi direkt vertagt. Die Anwälte einiger Verdächtiger fordern zusätzliche Untersuchungen. 

Insgesamt stehen 13 Personen unter Verdacht, an den Anschlägen auf Brüssel und den Flughafen beteiligt gewesen zu sein. Die Ratskammer sollte am Dienstag beschließen, wer dieser Verdächtigen tatsächlich vor Gericht erscheinen muss. Doch einige Anwälte von Verdächtigen sind der Ansicht, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und forderten zusätzliche Untersuchungen. Damit wurde diese Sitzung ausgesetzt und vertagt.

Jetzt muss der zuständige Untersuchungsrichter entscheiden, ob es in der Tat zu weiteren Ermittlungen kommt oder kommen muss und welchen Umfang diese haben sollen oder müssen. Erst danach kann die Ratskammer wieder zusammenkommen, um den Brüsseler Terrorprozess in die Wege zu leiten.

Der Brüsseler Justizpalast war zu diesem Zweck mit u.a. Stacheldraht und Polizeipanzern unter strenge Bewachung gestellt worden, auch weil einer der Verdächtigen in der Ratskammer zugegen war. Der Sitzung wohnten zudem etwa 50 der damaligen Opfer oder deren Angehörige bei.

Der Prozess gegen die Verdächtigen im Zusammenhang mit den Anschlägen auf den belgischen Nationalflughafen von Zaventem und der Metrostation Maalbeek im Brüsseler Regierungsviertel, bei dem 32 Menschen ums Leben kamen und über 300 Personen verletzt wurden, soll eigentlich im September 2021 beginnen.  

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