Wie eine neue digitale Plattform dem Antwerpener Hafen dabei helfen kann, Zeit und Geld zu sparen

Das Dienstleistungsunternehmen PortPlus des Antwerpener Hafens hat ein neues System ausgearbeitet - eine Art App - mit der Transportmittel unter Umgehung von Staus und ähnlichen Verzögerungen ihren Bestimmungsort innerhalb des Hafens erreichen können. Damit können z.B. Container-LKW schnell am passenden Terminal sein, um die dort wartenden Schiffe rascher zu beladen.

Bisher wird dieses digitale System erst noch getestet und nur der Waaslandhafen und der Antwerpener Kernhafen sind daran beteiligt. Trotz der Tatsache, dass bei weitem noch nicht alle Akteure dabei mitmachen, spürt PortPlus bereits die ersten Erfolge, wie deren Mitarbeiter Jan Van Dooren gegenüber VRT NWS erklärte: „Die Zeit, die ein Schiff ohne Aktivität durchschnittlich im Hafen liegt, kostet rund 1.000 Dollar pro Stunde. Mit unserer App kann diese Wartezeit um ein Fünftel gesenkt werden. Man kann sich also ausrechnen, was man dabei gewinnen kann, wenn ein solches Schiff schon eine bis zwei Stunden früher beladen oder gelöscht werden kann, um auch schneller wieder auslaufen zu können.“

Wenn einmal alle Mitspieler im gesamten Antwerpener Hafengebiet dabei mitmachen, so Van Dooren, könne das PortPlus-System schlüssig funktionieren. Davon betroffen wären dann z.B. die Terminals, die Dispatcher, die Reedereien, die Eigner der Ladungen und alle Behörden, die direkt oder indirekt daran beteiligt sind. 

Ein Schiff könnte, wie bei einem Pitstop bei der Formel 1, behandelt werden.“

Jan Van Dooren, PortPlus

Jan Van Dooren vergleicht das PortPlus-System mit einem Pitstop bei einem Formel 1-Rennen: „Jeder weiß, was seine oder ihre Aufgabe ist und arbeitet das schnell ab. So können die Rennwagen in Sekundenschnelle wieder auf die Rennstrecke rausfahren. Das wollen wir auch im Hafen erreichen. Dazu müssen wir alle Planungen und Aktivitäten auf einen Nenner bringen. Wenn wir einmal alle notwendigen Informationen über die Schiffe und die zu erwartenden Aktivitäten haben, können wir Ratschläge geben, wie eine optimale Planung aussehen kann. In dieser Hinsicht kann man das mit der Auto-App ‚Waze‘ vergleichen: Je mehr Autofahrer wissen, wo ein Stau ist, je besser kann anderen empfohlen werden, diese Orte zu umgehen.“

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