Coronavirus: UZ Löwen muss Tests aufgrund fehlender Reagenzien einschränken
Das Nationale Referenzlabor (NRC) an der UZ Löwen ist gezwungen, ein Triage-System zu verwenden, um Anfragen nach Coronaviren-Tests zu priorisieren. Der Grund: Es gibt Probleme mit der Versorgung mit Reagenzien. Das sind Substanzen, die beim Kontakt mit bestimmten anderen Stoffen eine spezifische Reaktion zeigen und mit denen man eine Infektion nachweisen kann, heißt es beim Sciensano Institut für öffentliche Gesundheit am Samstag auf deren Webseite.
"Die Priorität wird den dringendsten Proben auf der Grundlage der auf dem Antragsformular ausgefüllten klinischen Daten eingeräumt", ist dort zu lesen. Sciensano bittet die Ärzte, dieses Formular vollständig auszufüllen. Der Grund für dieses Triage-System ist der Mangel an Reagenzien, die für die Durchführung der Tests benötigt werden.
Der Virologe Marc Van Ranst bestätigte zuvor auf Twitter, dass der normale Vorrat für sechs Monate an sechs Tagen aufgebraucht worden sei. "Jedes Labor in jedem Land bestellt jetzt die gleichen Reagenzien", twitterte Van Ranst. "Es gibt weltweit Lagerbestandslücken. Deshalb behandeln wir natürlich die dringendsten Proben zuerst.“
Das Problem der Versorgung mit Reagenzien, die auch für den Nachweis anderer Viren verwendet werden, ist sehr neu und möglicherweise nur vorübergehend, so Steven Van Gucht, Virologe und Direktor des wissenschaftlichen Ausschusses "Coronavirus". "Es gibt andere Methoden, um das Virus zu erkennen, aber sie sind nicht so wirksam. Molekulare Tests werden benötigt, weil sie schnell, genau und spezifisch sind."
Der Virologe rät, die Akzeptanzkriterien für die Tests zu respektieren und den wirklich verdächtigen Fällen den Vorrang zu geben. "Screening ist für Krankenhauspatienten sehr wichtig, weil sie im Falle einer Infektion isoliert werden müssen, während Ärzte und Krankenschwestern zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen", erklärt er.
"Das NRC bemüht sich, die Ergebnisse aller Proben so schnell wie möglich weiterzuleiten", heißt es auch noch auf der Sciensano-Webseite.