Test-Kits für Seniorenheime enthalten teilweise falsche Anweisungen und 3 Millionen Mundschutzmasken erweisen sich als unbrauchbar

Ein Teil der Test-Kits, die vom Gesundheitsministerium an die Seniorenheime für Corona-Tests der Mitarbeiter und  Bewohner gesendet worden sind, enthalten Gebrauchsanweisungen, die nicht mit den Teststäbchen übereinstimmen. Und bei den 3 Millionen Schutzmasken aus China, die vorige Woche geliefert worden sind, handelt es sich nicht um die bestellten besser schützenden FFP2-Mundschutzmasken.

Nach der anhaltenden Kritik über die Maßnahmen der Länder zur Bekämpfung der Corona-Viruspandemie in den Seniorenheimen stellte sich jetzt heraus, dass die von Bundesminister De Backer (Open VLD) gelieferten Test-Kits Mängel aufweisen. Eine fehlerhafte Gebrauchsanweisung führt zu schmerzhaften Tests: Breitere Stäbchen für die Entnahme von Proben im Hals wurden in die Nase eingeführt. Weil das Personal in den Seniorenheimen nicht für die medizinische Handlungen geschult ist, waren manche Tests besonders schmerzhaft. Philippe De Backer bedauerte die Verwirrung zutiefst. Inzwischen haben die Seniorenheime neue Gebrauchsanweisungen von der Agentur Pflege und Gesundheit erhalten. 

Am Mittwoch waren 20.000 Test-Kits an Seniorenheime in Belgien geliefert worden, 11.000 davon sind für 85 Einrichtungen in Flandern bestimmt. Flandern zählt rund 800 Wohn- und Pflegeheime für Senioren.

3 Millionen Mundschutzmasken sind wegen Qualitätsmängel unbrauchbar

Im Parlament musste der Minister auch bestätigen, dass die aus China stammenden vermeintlichen FFP2-Masken unbrauchbar sind. „Eine erste visuelle Kontrolle nach der Ankunft der Lieferung auf dem Flughafen Bierset bei Lüttich hatte Zweifel an der Qualität hervorgerufen. Eine Qualitätskontrolle durch das Bundeswirtschaftsministerium hat nun bestätigt, dass der Lieferant keine Zulassungszertifikate mit geliefert hatte und das die Qualität mangelhaft war. De Backer sprach von einem schweren Rückschlag und kündigte juristische Schritte an. 

Alle Gesundheits- und Pflegefachkräfte brauchen im April 15 Millionen chirurgische Mundschutzmasken und 2,8 Millionen FFP2-Masken. Von den 11 Millionen Mundschutzmasken wurden inzwischen 7,5 Millionen an die Gesundheits- und Pflegekräfte gesendet. 

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