Exitstrategie: Alle Grippekranken sollen auf Corona getestet werden
Jeder, der mit Grippesymptomen zum Hausarzt geht, soll auf das Corona-Virus getestet werden. Diese Maßnahme ist Teil der Exitstrategie, um die Ausgangsbeschränkungen allmählich zu lockern, sagt der zuständige Bundesminister Philippe De Backer (Open VLD): „Auch Personen mit milden Symptomen sollen getestet werden, um die Verbreitung des Virus schneller aufhalten zu können.
Der Corona-Taskforce-Minister plädiert seit Längerem für mehr Tests in der Bevölkerung und eine Erweiterung der Testkriterien. „Wir müssen besser erfassen, wie das Virus sich verbreitet. Das bedeutet, dass wir viel mehr testen müssen, auch bei Menschen mit milden Symptomen. Ziel ist es, Virusträger zu identifizieren und dann die richtigen Quarantänemaßnahmen zu treffen.“
Bundesminister Debacker betonte gegenüber der VRT, dass Tag und Nacht an der Testkapazität gearbeitet wird. Inzwischen stehen weit über 10.000 Test-Kits bereit: „Jetzt müssen wir die Leute finden, die diese Corona-Tests durchführen können und zwar sobald die Vorschriften gelockert werden."
Seit dem Ausbruch der Sanitärkrise ist in Belgien – im Vergleich zu anderen Ländern – weniger getestet worden. Wer und wo getestet wurde, war streng reglementiert, gab De Backer in dem Gespräch mit der VRT zu. In der Zwischenzeit sind die Bestimmungen erweitert worden und wird, sowohl in den Krankenhäusern als auch in den Seniorenheimen, mehr getestet.
Tracking-App
Um die Ausgangsbeschränkungen aufheben zu können, wird auch an die Entwicklung einer Tracking-App gedacht. Die Zuständigkeit ist Ländersache. Das heißt aber auch, dass eine flämische, wallonische und eine Brüsseler App miteinander kommunizieren müssen. „Es wäre nicht sinnvoll, dass Leute, die in Antwerpen wohnen und in Brüssel arbeiten, gleich zwei Apps installieren müssten“, unterstrich Taskforce-Minister De Backer.