De Wever hält belgische Regierungskoalition ohne Mehrheit in Flandern für undenkbar
In einer Zeit, in der Belgien vor einer beispiellosen Wirtschaftskrise steht, sei es "völlig undenkbar, dass eine Vivaldi-Koalition ohne eine Mehrheit in Flandern gebildet werden könnte", sagte Bart De Wever an diesem Montagmorgen in der Morgensendung des VRT-Radios 1. Er reagierte damit u.a. auf indirekte Andeutungen des Vorsitzenden der flämischen Christdemokraten, Joachim Coens, zu einer Regierungsbildung möglicherweise ohne die N-VA, die größte Partei in Flandern.
Am Sonntag hatte der Vorsitzende von CD&V, Joachim Coens, in der VRT-Polittalkshow "De zevende dag" nicht ausdrücklich erklärt, dass flämische Nationalisten Teil der nächsten Regierung sein sollten. Was den neuen Präsidenten der liberalen Open VLD, Egbert Lachaert, betrifft, so hat er darauf bestanden, dass man aus dem 'Ausschlussverfahren' aussteigen müsse, da seiner Meinung nach Inhalte Vorrang vor ‘Etiketten‘ haben sollten.
"Die Entscheidungen, die heute getroffen werden müssen, werden unser Wohlergehen für das nächste Jahrzehnt bestimmen", und diese Entscheidungen könnten nur im Rahmen einer Regierung getroffen werden, die eine Mehrheit in Flandern habe, antwortete jedoch der N-VA-Vorsitzende Bart De Wever an diesem Montag. "Die Spannungen zwischen Nord und Süd innerhalb der Euro-Zone werden extrem werden. Die Frage ist, zu welcher Seite wir gehören. Flandern liegt auf der Seite der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands, und dort müssen wir bleiben. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden darüber entscheiden, ob wir das können", fügte er hinzu.
"Können wir einen Kompromiss finden zwischen dem, was Paul Magnette sagt und dem, was wir sagen? Das können wir, wenn wir Zeit darauf verwenden, die Probleme zu diskutieren, aber wir müssen auch vom institutionellen Chaos zu einem Lösungsschema übergehen", fuhr der N-VA-Präsident fort, der schließlich betonte, er verstehe nicht, warum einige Bereiche teilweise wieder unter föderale Kompetenz fallen sollten.