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Kein neuer Coronaherd in Sint-Truiden: "Vermischung 2er Arten von Testergebnissen ergab ein falsches Bild"

Von einem lokalen Wiederaufflackern des Coronavirus in Sint-Truiden kann nun doch keine Rede sein. Das sagte der Virologe Steven Van Gucht auf der Pressekonferenz des Nationalen Krisenzentrums. Innerhalb weniger Tagen sah es so aus, als seien fast 40 Kontaminationen in der Stadt aufgetreten, aber jetzt scheint es, als seien zwei Arten von Testergebnissen vermischt worden. "Das gab ein falsches Bild", erklärte Van Gucht.

In der vergangenen Woche schien es, als gäbe es in Sint-Truiden, Limburg, plötzlich mehr bestätigte Infektionen. Der Virologe Marc Van Ranst sprach am gestrigen Sonntag von "einem kleinen Infektionsherd". Der Stadtrat von Sint-Truiden bat daraufhin das staatliche belgische Gesundheitszentrum Sciensano um Aufklärung. Laut Sciensano gebe es kein (lokales) Wiederaufflackern.

"Es stimmt, dass wir in Sint-Truiden an drei Tagen (18., 19. und 20. Mai) einen Anstieg der Zahl der gemeldeten Fälle verzeichneten. In der Zwischenzeit werden keine neuen Fälle gemeldet." Während der drei Tage wurden 37 Fälle gemeldet, so der Virologe Steven Van Gucht auf der Pressekonferenz des Nationalen Krisenzentrums.

Diese "37 Fälle" wurden weiter untersucht. "Von den Hausärzten und den Triage-Zentren wurde nichts Auffälliges gefunden. Nun stellt sich heraus, dass es zwei Arten von Tests gab, über die berichtet wurde. In diesen 37 Fällen waren sowohl PCR-Ergebnisse als auch serologische Ergebnisse zu finden." Der PCR-Test (Full Polymerase Chain Reaction Test) ist der Test mit dem Wattestäbchen. Mit diesem sucht man nach genetischem Material des Virus in der Nasen- oder Mundhöhle des Patienten. Ein serologischer Test hingegen sucht im Blut nach Antikörpern des Coronavirus. Mit diesem wird also getestet, ob ein Patient infiziert ist.

"Serologische Tests repräsentieren ältere Infektionen", sagt Van Gucht. "Das ist also die Erklärung. Es war ein falsches Bild entstanden. Es hat ausgesehen, als gäbe es ein Aufflackern."

Sciensano prüft nun, wie eine solche Verwechslung von Informationen in Zukunft vermieden werden kann.

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