Umfrage zu den Befindlichkeiten in Coronazeiten: Die Belgier sind etwas ängstlicher aber hilfsbereiter

Die Coronavirus-Gesundheitskrise hat das zwischenmenschliche Verhalten und die Befindlichkeiten der Belgier verändert, wie eine alle zwei Jahre durchgeführte Studie der Versicherungsgesellschaft NN und der Universität von Gent (UGent) feststellt. Zum einen erweisen sich unsere Landsleute als etwas ängstlicher als vorher, doch zum anderen zeigen sie sich hilfsbereiter und solidarischer.

Diese nationale belgische Studie zum Wohlbefinden der Belgier stellt fest, dass die Coronakrise nachhaltigen Einfluss auf das Lebensgefühl der Menschen im Land hat. Vor der Krise zeigten sich 6,73 von 10 Belgiern als eher zufrieden. 2018 waren 6,55 von 10 unserer Landsleute eher zufrieden. Doch im Zeitraum zwischen März und Ende April dieses Jahres sank die Zuversicht wieder auf 6,62 von 10 Personen.

Aus der Studie geht auch hervor, dass sich 8 von 10 Belgiern um die Gesundheit von Familienmitgliedern und Freunden mehr Sorgen machen, als um sich selbst. Zudem sind im Zuge der Krise die Solidarität und die Hilfsbereitschaft stärker geworden, wie Prof. Lieven Annemans von der UGent feststellt: „Wir haben gesehen, dass viele solidarische Initiativen das Gefühl der Gemeinschaft gegenüber einer eher individuellen Haltung verstärkt haben. Dies bietet den Eindruck, dass man lieber wieder etwas nützliches macht, etwas, was sinnvoll ist.“

Auch das Vertrauen in die Mitmenschen ist wieder gestiegen, während die Suche nach Anerkennung und Ansehen eher in den Hintergrund geraten ist, so die Studie. Aber, diese Krise mit einem unsichtbaren Virus, dass auch für jeden tödlich sein kann, hat auch die Ängstlichkeit der Belgier gefördert. Dies unterstreicht auch die Überinformation zu dieser Gesundheitskrise, die nicht selten auch widersprüchlich daherkomme, so die an der Studie beteiligte Psychologin Sylvie Loumaye. Natürlich sorgen die eingeschränkten sozialen Kontakte für einen negativen Effekt in diesem Lockdown, denn viele Zeitgenossen vermissten Freunde und Angehörige, fühlen sich alleine und langweilen sich.  

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