Brüssel: Schwellenwert überschritten - Hier gilt ab sofort eine Maskenpflicht
Während die Werte in Antwerpen rückläufig sind, entwickelt sich jetzt Brüssel zu einem neuen Hotspot. Dort ist der Wert von 50 täglichen Infizierungen pro 100.000 Einwohnern überschritten worden. Hier haben sich im Zeitraum 2. bis 8. August durchschnittlich täglich 54,4 Personen mit Covid-19 infiziert.
In den 7 Tagen davor lag dieser Wert noch bei täglich durchschnittlich 47,1 Fällen. Da in Brüssel der Schwellenwert von 50 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner überschritten wurde, werden jetzt strengeren Maßnahmen in der Hauptstadt-Region erlassen. Brüssels Ministerpräsident Rudy Vervoort (PS) kündigte am Mittwochmorgen eine Maskenpflicht an.
Das bedeutet, dass ab sofort jede Person unter 12 Jahre, die sich in Brüssel an öffentlichen Stellen aufhält, eine Mund- und Nasenschutzmaske tragen muss. Die Hauptstadt-Polizei wird diese Maskenpflicht kontrollieren. Allerdings wird sie in den ersten Tagen die Bevölkerung eher sensibilisieren und nicht gleich Bußgelder oder Verwaltungsstrafen ausschreiben, so der Ministerpräsident.
Ausnahmen bestehen aber während sportlichen Aktivitäten, bei schweren körperlichen Arbeiten, auch wenn diese in der Öffentlichkeit stattfinden und für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen weder eine Mundmaske, noch einen Gesichtsschutz tragen dürfen.
Bestimmte Regionen in Brüssel sind mehr betroffen
Auffallend ist, und hier ist die Situation vergleichbar mit anderen Hotspot-Städten, wie kürzlich der Antwerpener Raum hier in Belgien oder auch z.B. New York, dass sich deutlich mehr Bewohner von dichtbevölkerten und eher ärmeren Stadtvierteln mit dem Corona-Virus infizieren.
Dirk De Vroey, Vorsitzender der Expertengruppe für Hausarzt- und Allgemeinmedizin an der Freien Universität Brüssel (VUB), gab gegenüber dem VRT-Sender Radio 1 am Mittwochmorgen an, dass in solchen Brüsseler Vierteln die Zahlen exponentiell steigen: „Sie stabilisieren sich nicht. Überdies liegen die Zahlen in einigen Gemeinden näher an 100 Infizierungen pro 100.000 Einwohner, als an 50.“
Das sei der Fall in den nordwestlich gelegenen Brüsseler Stadtteilen Sint-Gillis, Sint-Joost, Molenbeek oder Anderlecht, so De Vroey. Er ist übrigens der Ansicht, dass die allgemeine Mundmaskenpflicht in der Hauptstadt-Region nicht ausreichen wird: „Es wäre besser, wenn die Cafés und Kneipen um 23 Uhr schließen würden.“