Verbraucherschützer: "Die Preise sinken seit dem Lockdown nicht mehr"
Die belgische Verbraucherschutz-Organisation Test Aankoop/Tests Achats stellt fest, dass die Preise für Konsumgüter seit dem Lockdown in unserem Land nicht mehr sinken. Eher sei das Gegenteil der Fall, denn manche Markenartikel seien seitdem um bis zu 10 % und mehr teurer geworden. Die finanziellen Folgen der Coronakrise seien für die Privathaushalte auch in diesem Bereich immer deutlicher zu spüren, so Test Aankoop.
Im Vergleich zum Monat März, also knapp vor dem Lockdown, den die belgische Bundesregierung zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus eine Zeit lang erlassen hatte, sind die Preise für Konsumgüter in den hiesigen Supermärkten und Warenhäusern nicht mehr merklich gesunken, so Test Aankoop. Für einige Markenprodukte stellen die Verbraucherschützer sogar gehörige Preisanstiege um über 10 % fest.
Simon November von Test Aankoop sagte dazu gegenüber VRT NWS: „Wir untersuchten seit Anfang März die Preisentwicklung von 267 Produkten in 9 belgischen Supermarktketten. Nach den jüngsten Untersuchungsresultaten scheinen die meisten Geschäfte noch immer teurer im Vergleich zu Anfang März zu sein, was man spürt, wenn man seinen Einkaufskorb füllen möchte.“
Test Aankoop geht auch genauer auf die Sache ein: „Sogar wenn man mit den Angeboten und den Rabatten Rechnung trägt, dann sind Discounter, wie Colruyt und Collect&Go noch immer 5 % bzw. 4 % teurer, als Anfang März. Bei Carrefour Hyper und bei Albert Heijn ist der Preisanstieg etwas bescheidener, liegt aber immer noch bei 3 % bzw. bei 2 %.“
Bei einigen Markenprodukten, wie u.a. bei Coca-Cola stiegen die Preise bei den Discountern Colruyt und bei Collect&Go um 12 % bzw. um 10 %, so Simon November: „Rabatte und Preisnachlässe waren während des Lockdowns von der Regierung verboten worden, um dem Hamstern entgegenzuwirken, doch als die Angebote wieder zugelassen waren, ging man davon aus, dass die Preise wieder sinken würden. Das ist aber nicht passiert.“ Das bedeutet, so konstatiert Test Aankoop, „dass die finanziellen Folgen der Coronakrise für immer mehr Familien spürbar werden.“