Zahl der Corona-Infizierungen steigt langsamer - Alle Augen auf Brüssel gerichtet
Die durchschnittliche Zahl der Neu-Infizierungen mit dem Coronavirus Covid-19 steigt in Belgien zwar weiter aber weniger stark als zuvor. In den vergangenen 7 Tagen haben sich wieder weniger als 600 Personen pro Tag angesteckt. Allerdings steigt die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus wieder. Die Zahlen scheinen sich hierzulande zu stabilisieren, doch Experten warnen vor der weiteren Entwicklung in Brüssel (Foto).
In der Woche von 6. bis zum 12. August haben sich in unserem Land täglich im Durchschnitt 588 Personen mit dem Virus angesteckt. In der 7-Tage-Zeitspanne davor lag dieser Wert bei 586 Infizierungen.
Die Zahl der Krankenhausaufnahmen steigt etwas stärker an. In den vergangenen Tagen mussten pro Tag etwa 34 Personen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Das entspricht einem Anstieg um 22 %. In der Vorwoche lag dieser Wert bei 27 Krankenhausaufnahmen.
Die Zahl der Sterbefälle, die auf Covid-19 zurückzuführen sind, ist allerdings recht deutlich gestiegen. Im aktuellen Messzeitraum verstarben täglich durchschnittlich 7 Patienten an den Folgen des Virus. Im vorherigen Messzeitraum lag dieser Wert bei 3 Todesfällen.
Bisher haben über 500.000 Personen bei der Einreise nach Belgien das Corona-bedingte Einreiseformular ausgefüllt. Dabei handelt es sich zum Großteil im Urlaubsheimkehrer. Darunter sind aber auch ausländische Reisende, die aus privaten oder beruflichen Gründen nach Belgien einreisen, aber auch um Feriengäste, die in Belgien ihren Urlaub verbringen möchten.
Ist die Schwelle zum Status Quo erreicht? „Brüssel ist der Schlüssel dazu“
Da sich der Anstieg der neuen Corona-Infizierungen in den vergangenen 7 Tagen lediglich um 1 % gegenüber dem vorherigen Messzeitraum gesteigert hat und jetzt wieder unter durchschnittlich täglich 600 Ansteckungen gesunken ist, scheint die aktuelle Welle in Belgien offenbar an ihren Scheideweg angekommen zu sein, doch es gilt eine wichtige Region im Auge zu behalten: Brüssel.
Der Epidemiologe Brecht Devleesschauwer vom staatlich-belgischen Gesundheitsamt Sciensano sagte dazu am Sonntag, dass man mit allzu positiven Aussagen noch etwas warten sollte: „Brüssel ist der Schlüssel dazu.“ Erst in rund zwei Wochen könne man die Resultate der jetzt in der Hauptstadt-Region eingeführten Mundmaskenpflicht sehen:
„Die belgischen Zahlen werden momentan stark vom Geschehen in Antwerpen beeinflusst. Dort wird ein Drittel aller Infizierungen festgestellt. Dort sinken die Zahlen um 17 %. (…) In Brüssel beobachten wir einen Anstieg der Zahl der Infizierungen, heute selbst um 42 %. Wenn die Zahl dort so stark weitersteigt, dann können die nationalen Zahlen wieder nach oben schnellen.“
Der Virologe Marc Van Ranst ergänzte die Ausführungen des Epidemiologen Devleesschauer mit dem Vorschlag, in Brüssel ähnlich verschärfte Corona-Regeln einzuführen, die dies in Antwerpen der Fall ist.