Allianz stößt 95.000 Lebensversicherungen aus Belgien ab
Nach einer Meldung der deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt trennt sich die Allianz zum ersten Mal in Europa von einem Bestand an klassischen Lebensversicherungen. Dabei handelt es sich um 95.000 Policen, die die Versicherungsgruppe aus München bis Anfang der 2000er-Jahre in Belgien verkaufte.
Der Bestand an traditionellen Lebensversicherungen in Belgien umfasst ein Milliardenvolumen und wird an die auf den Bermudas ansässigen Rückversicherer Monument Re. Laut Handelsblatt ist Monument Re auf dem Gebiet der Lebensversicherungen in Belgien sehr aktiv und übernahm bereits mehrmals solche Pakete.
Das Allianz-Portfolio sei das fünfte seiner Art, dass in Belgien übernommen wurde. Monument Re will mit dem Paket an garantierten Lebensversicherungen in erster Linie Immobilienkredite absichern, von denen die Allianz laut Handelsblatt ebenfalls 4.500 an den Rückversicherer abgegeben hat.
Die Allianz wird das Lebensversicherungspaket noch 18 Monate lang für Monument Re verwalten. Der Rückversicherer will sich auch in Belgien auf kapitaleffiziente Produkte ohne langfristige Garantien konzentrieren.
Viele Versicherer versuchen derzeit, klassische Lebensversicherungen loszuwerden, weil sie teilweise mit hohen Zinsgarantien verkauft wurden, die in der aktuellen Niedrigzinsphase für zusätzliche Belastungen bei den Unternehmen sorgen. Bisher hat sich die Allianz nur in Asien von derartigen Beständen getrennt. Das belgische Paket ist das erste Portfolio in Europa, das die Münchener Gruppe abstößt.