Foto: VOC Kapellen

Zahnarzt besorgt verletztem Uhu neuen Schnabel: "Ich hatte noch nie eine Eule als Patient"

Im Tierheim „Wilde Dieren in Nood“ (dt.: Wildtiere in Not) in Kapellen bei Antwerpen wurde ein Uhu dank einer komplizierten Operation eines Zahnarztes gerettet. "Ich besorgte der Eule einen neuen Schnabel. Das war auch für mich eine Premiere", erklärte Zahnarzt Arnout Dierick im VRT-Regionalhörfunk Radio 2 Antwerpen.

„Mein Nachbar Marcel vom Tierheim ‚Wilde Dieren in Nood‘ in Kapellen hatte eine sehr seltsame Frage an mich", erzählte Zahnarzt Arnout Dierick auf Radio 2 Antwerpen. "Ein Uhu-Weibchen mit einem gebrochenen Schnabel war in sein Tierheim  gebracht worden. Marcel fragte mich, ob ich als Zahnarzt der Eule helfen und ihren Schnabel reparieren könnte. Das war für mich das erste Mal, aber als großer Tierliebhaber habe ich nicht Nein gesagt". 

Aber die Operation war erfolgreich. Wir haben den neuen Schnabel sogar getönt, damit er nicht auffällt
Zahnarzt Arnout Dierick

Unterstützt von einem Tierarzt begann Zahnarzt Dierick mit der Eule als Patient zu arbeiten. "Ich hatte einige Nachforschungen angestellt, weil ein Schnabel aus Horn besteht, während wir normalerweise am Zahnschmelz arbeiten. Um eine bessere Haftung zu erreichen, habe ich einige Rillen in den verbleibenden Schnabel geschnitten. Danach machte ich mich an die Arbeit und fertigte einen Schnabel aus dem gleichen Material an, mit dem ich sonst Löcher in Zähnen fülle. Bei der Operation wurde der Uhu betäubt, obwohl er manchmal noch mit den Flügel schlug", lacht Dierick. "Aber die Operation war erfolgreich. Wir haben den neuen Schnabel sogar getönt, damit er nicht auffällt".

(Lesen Sie mehr unter dem Foto.)

Wilde Dieren in Nood lässt uns wissen, dass es dem Uhu gut geht. Die Eule hat mit ihrem neuen Schnabel bereits mehrere Küken gefressen. Nach Angaben des Tierheims war das Tier stark geschwächt und muss sich noch eine ganze Weile erholen.

"Der künstliche Schnabel ist auch eine vorübergehende Lösung", weiß Dierick. "Mir ist gesagt worden, dass der Schnabel des Uhus weiter wächst wie die Nägel an unseren Fingern und Zehen. Gleichzeitig schärfen sie regelmäßig ihren Schnabel. Nach einiger Zeit ist unser künstlicher Schnabel verschwunden und der Uhu kann mit einem echten Schnabel weiterleben".

Meist gelesen auf VRT Nachrichten