Chaos an den Grenzübergängen in Österreich: „Bis zu 15,5 Stunden gewartet“

Unerwartet verschärfte Grenzkontrollen in Österreich haben zu stundenlangen Wartezeiten für die Autofahrer geführt, die über Österreich auf der Heimreise sind. Eine flämische Familie sagte gegenüber VRT NWS, dass sie in der vergangenen Nacht gut 15 Stunden stillgestanden habe.

Els Cornelis befand sich auf den Rückweg aus dem slowenischen Istrien. In der Nacht erreichten sie und die Familie den Karawankentunnel an der Grenze zu Österreich. Wegen verschärfter Kontrollen ab Mitternacht wurden alle Fahrzeuge, die über Österreich fuhren, kontrolliert und registriert. Von den Kontrollen waren auch viele Urlauber aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden, die über Österreich auf der Heimreise waren.

Auch Marko Nevens geriet in den Stau. Mit seiner Freundin und den zwei Kindern standen sie von 16 Uhr bis um 6 Uhr in der Früh still. Ohne Informationen und in einer sengenden Glut: "Als wir in den Stau kamen, wurden 35 Grad angezeigt."

Dem österreichischen Verkehrsüberwachungsdienst zufolge bildeten sich an der slowenisch-österreichischen Grenze bis zu 12 Kilometer Stau. Auch an anderen Grenzübergängen mussten Rückreisende stundenlang warten.

"Niemand hatte mit diesen Folgen gerechnet."

VRT-Korrespondent Michael de Werd berichtete, dass niemand mit diesen Folgen gerechnet hätte. Die österreichische Regierung hat die systematische Kontrolle aller Fahrzeuge inzwischen aufgehoben. 

Seit Sonntagmorgen lassen die Behörden mehr Autos passieren. Den ganzen Tag lang ist aber noch mit Verzögerungen an den Grenzübergängen zu rechnen.

Überraschende Wende

Marco Nevens erzählte auch, dass er Wasser an einer Tankstelle kaufen wollte: "Dort standen Hunderte Leute, aber die Regale waren leer. Manche gingen wegen der letzten Pizza sogar aufeinander los."

Nevens Freundin konnte die französische Botschaft in Slowenien anrufen und bekam den Tipp, auf einen anderen Grenzübergang auszuweichen.

"An dem Grenzübergang vier Kilometer weiter war niemand, nur die Polizei und ein Deutscher.  Dieser musste Formulare ausfüllen." Als Nevens die Grenze passierte, wollten die Beamten nur wissen, woher er kam und wohin er fahren wollte. Als er Belgien antwortete, wurde er einfach und ohne Formalitäten durchgewunken.  

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