AP2011

160.000 Belgier nutzen Möglichkeit, Elternurlaub wegen Corona zu nehmen

Zwischen Mai und August haben 160.000 Eltern in Belgien wegen Corona-Maßnahmen Urlaubstage  angefragt. Zu diesen Anträgen müssen weitere 40.000 „normale“ Anträge auf Elternurlaub gezählt werden. Diese Zahlen wurden von der belgischen Bundesarbeitsministerin Nathalie Muylle (CD&V) bekanntgegeben.

Die Maßnahme war im Mai für alle Eltern eingeführt worden, die wenigstens ein Kind unter 12 Jahre haben. Sie sollte die Belastung der Familien wegen geschlossener Schulen und Homeoffice senken.

160.000 Eltern sind zwischen Mai und August 2020 auf das Angebot der Bundesregierung eingegangen, coronabedingt Elternurlaub zu nehmen. Zum Vergleich: 2019 waren im selben Zeitraum nur 76.444 Anträge gestellt worden.

Die meisten Eltern (71 Prozent), die wegen Corona Elternurlaub beantragt haben, haben sich entschieden, einen Tag pro Woche nicht zu arbeiten. Über zwei Drittel der Anfragen (69 Prozent) wird von Müttern eingereicht. 63 Prozent der Antragsteller arbeiten in der Privatwirtschaft.

Die Bundesregierung hat den coronabedingten Elternurlaub bis zum 30. September verlängert. Für die Monate danach empfiehlt die Bundesarbeitsministerin den Eltern, auf andere bestehende Lösungen zur Kinderbetreuung zurückzugreifen.

Laut Muylle konnte die Regierung sich nicht mit den Sozialpartnern über eine weitere Verlängerung einigen.

Die Grünen in der Opposition und auch der Familienbund haben die Einstellung des coronabedingten Elternurlaubs kritisiert.

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