21 Wibra-Läden in Flandern und in der Wallonie werden bestreikt

Die niederländische Discount-Kette Wibra, die rund 80 Geschäfte mit Bekleidung und Haushaltswaren in Belgien betreibt, steckt seit geraumer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. Die Angestellten befürchten, dass sie keine Kündigungsentschädigung bekommen, wenn das Unternehmen über die Hälfte seiner Geschäfte schließen muss. Am 30. Juli hatte das Handelsgericht von Termont einen vorläufigen Schutz gegen die Forderungen der Gläubiger ausgesprochen.

Die Wibra-Direktion will in Zukunft nur noch rund 30 Geschäfte in Belgien betreiben und die restlichen 51 Geschäfte, die Verluste schreiben, abstoßen. Die finanziellen Schwierigkeiten des Discounters haben sich durch die Auswirkungen der Corona-Krise noch verschlimmert. Die Geschäftsdirektion hat auf die 8-wöchige Schließung der Geschäfte in Belgien hingewiesen.

Welche belgischen Filialen abgestoßen werden sollen, steht noch nicht fest. Es ist auch diese Unsicherheit für die Beschäftigten, die von den Gewerkschaften angeprangert wird. Darüber hinaus sollen die Angestellten, sofern eine Filiale Konkurs erklären muss, nicht die gesetzliche Kündigungsentschädigung erhalten, die ihnen aufgrund ihrer Dienstjahre zustehen würde. Muss die Kündigung über den Fonds für Unternehmensschließungen abgewickelt werden, steht als Entschädigung ein Betrag von höchstens 25.000 Euro bereit.

Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass circa 25 Läden am Freitag geschlossen bleiben werden. 

Harold Versteeg

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