Corona-News: Niederlande geben Belgien Code "orange", Brüssel verbietet Prostitution, Corona-Barometer kommt
Die Niederlande geben Belgien aufgrund der aktuellen Corona-Situation den Status Code „orange“. Das bedeutet, dass den Niederländern empfohlen wird, nur in unser Land zu reisen, wenn dies wirklich notwendig ist. Inzwischen verfügt die Stadt Brüssel erneut ein Prostitutionsverbot aufgrund von Corona, stellt Celeval einen Corona-Barometer vor, wird ein Corona-Staatssekretär gefordert und soll ein Corona-Pin zum Einhalten der Corona-Maßnahmen ermutigen.
Die Niederlande haben ihre Reisewarnung für Belgien etwas verschärft und geben unserem Land den Status „orange“. Damit erweitern die niederländischen Behörden ihre bisher auf Antwerpen und Brüssel beschränkten Corona-Reiseempfehlungen auf das ganze Land. Das bedeutet, dass Niederländer nur noch nach Belgien reisen sollen, wenn dies wirklich notwendig ist. Landleute, die in die Niederlande zurückkehren, sollen sich denn auch 10 Tage lang in Hausquarantäne begeben.
Nach Ansicht des niederländischen Rundfunks NOS reagiert die dortige Regierung damit darauf, dass Belgien einigen Regionen, z.B. Süd- und Nord-Holland sowie Utrecht den Status Code „rot“ gab und damit als Hochrisiko-Zone deklariert. Auch in den Niederlanden steigen die Ansteckungszahlen und es werden dort strengere Maßnahmen erwartet.
Celeval stellt einen Corona-Barometer vor
Die Experten des Corona-Krisentabs der belgischen Regierung, Celeval, haben einen Vorschlag für einen Corona-Barometer vorgestellt. Dieser Barometer soll festlegen, welche Maßnahmen zu welchen Zeitpunkt in welchen Regionen, Städten und Gemeinden oder anderen Ebenen ergriffen werden müssen. Diese Maßnahmen werden auf Basis des Ernstes bzw. der Entwicklung der Corona-Epidemie erlassen.
Konkret könnte dies mit einem Farbcode (Corona-Ampel?) festgelegt werden, der z.B. von der Zahl der Krankenhausaufnahmen, der Bettenbelegung durch Corona-Patienten oder der positiven Covid-19-Tests abhängt. Verschlechtert sich die Lage, werden die Maßnahmen strenger, verbessert sie sich, können Lockerungen vorgenommen werden. Nach Ansicht von VRT NWS-Wissenschaftsreporter Koen Wauters würden derzeit einige Provinzen „gelb“ sein und andere sogar „orange“.
Brüssel verbietet wieder die Prostitution
Die Gemeinde Brüssel-Stadt verbietet erneut und mit sofortigem Inkrafttreten die Prostitution. Davon betroffen sind die Tippelzonen und der Straßenstrich sowie die entsprechenden Rendezvous- und Stundenhotels auf dem Gebiet der Stadt. Der Straßenstrich beschränkt sich in erster Linie auf das Alhambraviertel um die Königliche Flämische Schauburg und die Lakenstraat. Ein solches Verbot bestand bereits zu Zeiten des Lockdowns, wurde aber wieder gelockert.
Auch in den beiden Brüsseler Gemeinden Schaarbeek und Sint-Joost-ten-Noode gibt es Rotlichtviertel und zwar hinter dem Brüsseler Nordbahnhof und im Viertel zwischen dem Bahnhof und dem Botanischen Garten. Doch die beiden Kommunen wollen dieses Verbot nicht einführen. In Schaarbeek denkt man nur daran, die Bordelle am Nordbahnhof täglich ab 23 Uhr zu schließen, denn ab dieser Uhrzeit gilt Brüssel-weit auch die Corona-bedingte Sperrstunde für die Gastronomie.
Wissenschaftler fordern einen Staatssekretär für Corona
Einige Mediziner und Wissenschaftler schlagen der noch zu bildenden belgischen Bundesregierung vor, einen Staatssekretär für Corona-Fragen und/oder einen Corona-Kommissaren zu ernennen. Unter anderem der Biostatistiker Geert Molenberghs (KUL/UHasselt) forderten dies in einem Gespräch mit der flämischen Tageszeitung Het Nieuwsblad, dass ein Corona-Kommissar, der aus der Wissenschaft kommen und politisch unabhängig sein soll, einen Staatssekretär beratend bei Entscheidungen zur Seite stehen könnte.
Gibt es bald Pins für die, die die Coronaregeln einhalten?
Laut einer Umfrage der Universität von Gent (UGent) würde etwas mehr als die Hälfte der Belgier dazu bereit sein, einen Badge oder einen Pin zu tragen, auf dem für das Einhalten der geltenden Coronaregeln geworben wird. Plaketten mit Sprüchen, wie „1,5 m jeden Tag hält das Virus ab“ würde zum einen belegen, dass der Träger dazu motiviert ist und zum anderen auch und gerade dadurch inspirierend auf andere wirken, so UGent-Psychologe Maarten Vansteenkiste.
Die Genter Uni lässt die Ergebnisse dieser Umfrage dem Corona-Krisenstab der Regierung, Celeval, zukommen, um zu empfehlen, dass damit auch von staatlicher Seite her die Menschen im Land dazu motiviert werden, gegen die weitere Verbreitung des Virus vorzugehen. Dies könnte zu mehr kollektiver Wachsamkeit führen, so Vansteenkiste.