Antwerpener Hafen verzeichnet Rückgang - Containerumschlag sorgt für Entspannung
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2020 verzeichnete der Antwerpener Hafen einen Umschlagsrückgang um 4,4 % im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal allerdings können wieder leicht steigende Zahlen verzeichnet werden. Vor allem der Containerumschlag zieht wieder an.
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 wurden im Hafen von Antwerpen Waren und Güter in Höhe von 171,1 Millionen Tonnen umgeschlagen. „Ein weiteres Rekordjahr, wie wir in den vergangenen 7 Jahren hatten, wird 2020 nicht werden“, so Hafen-CEO Jacques Vermeire, „doch dank unserer Widerstandskraft und unserem Containerumschlag können wir den Schaden begrenzen.“ Im Vergleich mit den Konkurrenzhäfen Rotterdam und Hamburg halte Antwerpen in diesen Coronazeiten seht gut stand, so Vermeire weiter.
Mehr TEU seit September
Im September ist die Zahl der hier umgeschlagenen Standartcontainer (TEU) wieder auf über 1 Million TEU angestiegen. Bisher wurden insgesamt in den ersten 9 Monaten des Jahres 8,85 Millionen TEU geladen und gelöscht, so die Statistik. Das sind nur 0,2 % weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. In Tonnen ausgedrückt handelt es sich hierbei um einen bisherigen Rückgang um lediglich 1 %. Hier erweisen sich die Transporte in Richtung Fernost und innerhalb Europas als besonders stark.
Die Zahl der Leerfahrten ist seit August rückläufig. Die Reedereien organisieren auch außerhalb der regulären Fahrpläne zusätzliche Fahrten, was den Effekt der Leerfahrten weitgehend ausgleicht. CEO Vermeire nennt aber auch die wunden Punkte: „Die Auswirkungen des Stillstands der globalen Lieferkette infolge der Coronakrise sind bleiben spürbar. Auch der Brexit führt zu Unsicherheiten am Markt.“
Rückgang aber auch wieder steigende Nachfrage
Das bedeutet, dass am Standort Hafen Antwerpen z.B. weniger Stahl und weniger neue Autos umgeschlagen wurde. Auch bei Düngemitteln, die hier den Hauptanteil im Umschlag von trockenen Massengütern bilden, muss ein Rückgang verzeichnet werden (-4,5 %).
Nicht zuletzt lässt auch der Umschlag von flüssigen Massengütern Federn. Bei Ölderivaten sind es die Exporte, die stark unter der verringerten Nachfrage durch die Coronakrise und des fallenden Ölpreises leiden, doch inzwischen hat sich eine leichte Erholung gezeigt. Die Importe konnten sich durchgehend relativ gut behaupten, so die Antwerpener Hafengesellschaft. Der Export von Chemikalien stieg um 4,7 %, während der Import um 7,5 % sank, was insgesamt einem Rückgang um 3,8 Prozent % entspricht.