Corona-News: Neue Forschung, neue Schnelltests, viele Bußgelder und anderes

Vieles, wenn nicht fast alles dreht sich in diesen Tagen um die weitere Entwicklung des Coronavirus Covid-19. Da macht gerade auch Belgien in diesen Tagen keine Ausnahme - im Gegenteil. Doch auch hier ist die Forschung aktiv, um endlich Mittel und Wege gegen das Virus zu finden. Inzwischen kontrolliert auch die Polizei verschärft die Einhaltung der geltenden Vorschriften der Regierungen in Bund, Ländern und Regionen.

Schnelltest? Ausgeatmete Luft wissenschaftlich wird analysiert

Das der Löwener Universität (KU Leuven) nahestehende Technologie-Fotschungszentrum Imec und die Löwener Uniklinik (UZ Leuven) entwickeln einen Corona-Schnelltest, der auf Basis von ausgeatmeter Luft funktionieren soll. Diese Tests sollen innerhalb von nur 5 Minuten herausfinden, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert ist.

Die Schnelltests von Imec sollen, wenn sie denn funktionieren, angeben, ob man Träger des Virus Covid-19 ist und auch ob man dadurch das Virus auch weitergeben kann. Die Wissenschaftler wollen dies aus ausgeatmeten Aerosolen und Virusteilchen erfahren. Die flämische Landesregierung unterstützt die Forschung mit 2 Mio. €.

Flandern kauft Schnelltests an

Die flämische Landeregierung wird 4 Millionen Schnelltests ankaufen, die in erster Linie im Pflegebereich, im Schulwesen und in Unternehmen Anwendung finden sollen. Auf Ergebnisse aus den bisher gebräuchlichen PCR-Tests muss derzeit u.a. aufgrund fehlender Laborkapazitäten mitunter mehrere Tage gewartet werden. Bei Schnelltests kann ein Ergebnis bereits nach 15 bis 30 Minuten vorliegen, auch denn diese Tests eine Fehlerquote von 70 bis 80 % aufweisen.

Polizei verhängt bisher 140.000 Bußgelder nach Corona-Verstößen

Seit dem konkreten Ausbruch der Corona-Epidemie im März und den ersten Maßnahmen der Regierungen und Behörden hat die belgische Polizei landesweit bisher rund 140.000 Bußgelder wegen Verstößen gegen die erlassenen Regeln verhängt. Das betraf in erster Linie Verstöße gegen das Versammlungsverbot, gegen die Mund- und Nasenschutzmaskenpflicht und wegen nicht dringender Fahrten und Bewegungen während des Lockdowns oder während lokal, regional oder provinzial erlassener Sondermaßnahmen.

Vor allem in den Monaten März und April hatte die Polizei in dieser Hinsicht alle Hände voll zu tun. Damals galt in ganz Belgien ein recht scharfer Lockdown. Inzwischen geht die Zahl der verhängten Bußgelder auf und ab, je nach Schärfe der erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung von Covid-19.

Nicht dringende Operationen werden verschoben

Bundesgesundheitsminister Frank Vandenbroucke (SP.A) hat noch einmal unterstrichen, dass derzeit alle nicht dringenden Operationen in den belgischen Krankenhäuern verschoben werden müssen, um dort Raum für die Behandlung von Corona-Patienten zu schaffen. Gleichzeitig betonte der Minister aber, dass alle notwendigen Eingriffe und Therapien auf jeden Fall durchgeführt werden müssen – auch solche, die eventuell eine längere Nachbehandlung auf einer Intensivstation nach sich ziehen.

Patienten, die dringend versorgt oder operiert werden müssen, sollen nicht zögern, dies durchführen zu lassen. In den belgischen Kliniken bestehe keine Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, da die entsprechenden Abteilungen von denen, in denen solche Patienten behandelt werden, vollständig getrennt seien, so Vandenbroucke.

Corona lässt immer mehr Menschen auf die Lebensmittelbanken zurückgreifen

Durch die wirtschaftlichen Ausfälle, durch Arbeitslosigkeit oder durch Kurzarbeit im Niedriglohnsektor müssen in Belgien immer mehr Menschen bei der Lebensmittelhilfe anklopfen. Belgiens neue Staatssekretärin für den Kampf gegen Armut, Karine Lalieux (PS), macht jetzt 7 Mio. € frei, damit die Lebensmittelbanken den Anforderungen entsprechend aufgefüllt werden können.

Mit diesen Mitteln, die unter verschiedenen regionalen Initiativen aufgeteilt werden, sollen sowohl Lebensmittel, als auch Hygieneprodukte angeschafft werden, um die an die Bedürftigen zu verteilen. In den vergangenen Monaten, quasi seit Ausbruch der Corona-Epidemie, ist die Zahl derer, die mit ihrem Geld nicht lehr auskommen können und die auf die Lebensmittelhilfe zurückgreifen müssen, um rund 15 % angestiegen. 

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