Visit Flanders

Coronakrise: Das Brüsseler Comicmuseum steht vor einer ungewissen Zukunft

Das Belgische Comiczentrum in Brüssel, besser bekannt als das Comicmuseum, macht sich große Sorgen um die Zukunft. Die neue Corona-bedingte Schließung des Hauses, könnte das Ende für diese international renommierte Einrichtung bedeutet, denn vom Lockdown in diesem Frühjahr hat sich das Haus noch nicht erholen können. 

Die Region Brüssel-Hauptstadt hat im Zuge ihrer eigenen Corona-Maßnahmen auch alle Kultureinrichtungen bis zum 19. November geschlossen, also auch die Museen in der Stadt und der Region. Einige Einrichtungen sind davon besonders schwer betroffen, wie z.B. das Belgische Comiczentrum. Hier zieht man inzwischen die Möglichkeit in Erwägung, dass dieser zweite Lockdown fatal sein kann und die Schließung des Hauses nach sich ziehen könnte. Grund dafür ist, dass das Brüsseler Comicmuseum quasi keine Zuschüsse bekommt.

Für das Haus ist diese neuerliche erzwungene Schließung eine böse Überraschung, wie Tine Anthoni vom Comicmuseum gegenüber VRT NWS erklärt: „Nach der ersten gezwungenen Schließung haben wir wieder frohen Mutes weitergemacht und einen Corona-gerechten Parcours durch das Museum entwickelt. Und wir haben eine Ausstellung über den spanischen Comiczeichner Juanjo Guarnido eröffnet. Das zielte auf die Besucher aus dem Inland, denn der Sommer war nicht gut. Wir hatten viel weniger Besucher, denn die ausländischen Touristen haben Brüssel deutlich links liegen lassen.“

Man habe im Gegensatz zu vielen anderen Museen in Brüssel und Belgien nur wenig Zuschüsse und müsse mit dem Verkauf von Eintrittskarten rundkommen, so Anthoni: „Wenn das wegfällt, dann wird es schwierig für uns. Wir werden jetzt bei einigen Behörden um Hilfe bitten, doch ob das etwas bringen wird, ist nicht sicher.“

Während des ersten Lockdowns habe man sich mit virtuellen Museumsbesuchen und Ausstellungen beholfen, doch weil dies keine Einnahmen bringt, ist dazu der Aufwand ein zweites Mal zu groß. Das Belgische Comiczentrum wurde am 6. Oktober 1989 eröffnet und gehört eigentlich mit rund 200.000 Besuchern jährlich zu den touristischen Hotspots in Brüssel. 

Meist gelesen auf VRT Nachrichten