Schärfere Corona-Maßnahmen: Was passiert im Bildungswesen?
Aufgrund der verschärften Maßnahmen gegen die wieder rasch um sich greifende Corona-Epidemie stellt sich überall in Belgien die Frage, wie man dabei mit dem Schulen, den Hochschulen und den Universitäten umgehen soll. Das wird in den einzelnen Ländern und Regionen in Belgien unterschiedlich angegangen.
In Flandern z.B. wurde am Wochenende beschlossen, die Herbstferien um drei Tage bis zum 11. November zu verlängern. Damit entspricht Landesbildungsminister Ben Weyts (N-VA) einer Empfehlung der Virologen.
Zudem werden einige Jahrgänge in den flämischen Sekundarschulen ab Mitte der Woche wieder auf „homeschooling“ umschalten, also auf Fernunterricht via Computer. Nach Ansicht der Virologen kann dies für eine Entspannung sorgen, denn die Schulkinder sind dadurch zumindest teilweise zwei Wochen lang zuhause und das sind wissenschaftlich gesehen gleich zwei Covid-19-Inkubationsperioden (die bei diesem Virus 5 oder 6 Tage dauert.
In Brüssel und in der Wallonie hatte man sich zu diesem Schritt schon vor einigen Tagen entschlossen. In der Französischsprachigen Gemeinschaft fällt der Präsenzunterreicht an den Sekundarschulen ab Mittwoch aus und auch hier gilt an dann „homeschooling“. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien wird der Unterricht nach den Herbstferien wieder wie geplant am 9. November beginnen.
Unis und Hochschulen in Flandern
Im Universitäts- und Hochschulwesen in Flandern und in der Brüsseler Hauptstadt-Region stehen ebenfalls Änderungen an. Immer mehr Institute schalten auf „Code rot“, um so weinig Studierende wie nur möglich auf ihrem Campus zulassen zu müssen.
In Gent arbeiten die Hochschule (HO GENT), die Artevelde-Hochschule und die Odisee-Hochschule (die auch Institute in Sint-Niklaas, Aalst und Brüssel unterhält), bis zu den Herbstferien noch mit „Code orange“, um in erster Linie so lange wie möglich Praktik- und Laborunterrichte durchführen zu können, wenn auch mit sehr kleinen Gruppen. Nach den Herbstferien wird hier auch mit „Code rot“ gearbeitet.
Die Genter Uni (UGent) ist seit dieser Woche „rot“ und in der Antwerpener Uni (UAntwerpen) fährt die Direktion eine „verschärfte Form des „Code orange“. Alle Studienanfangsjahrgänge sind auf dem Campus und arbeiten in kleinen Gruppen und alle anderen Studierenden folgen den Lesungen und den Unterrichten per Computer.
Die Uni Löwen schaltet ebenfalls sofort auf „Code rot“ für ihren Campus in Brüssel und in Schaarbeek und nach den Herbstferien auch für den Campus in Gent und in Mechelen. Vorläufig sind aber praktische Unterrichte und Unterrichte in den Laboratorien in kleinen Gruppen weiter möglich.
Die freien Universitäten in Brüssel
Ähnlich funktioniert derzeit auch die flämische „Freie Universität Brüssel“, denn dort ist Fernunterricht per Computer das „neue Normal“. Allerdings können auch hier Studierende Werkunterrichte und praktische Unterrichte z.B. in den Labors in Kleingruppen folgen.
Die frankophone freie Uni ULB hält sich strickt an die Vorgaben der Politik, also an die der belgischen Bundes- und die der Brüsseler Regionalregierung und behält sich vor, je nach Lage der Corona-Entwicklung, Sondermaßnahmen zu ergreifen.