Wird auch Flandern strengere Corona-Maßnahmen erlassen?
Für Dienstagabend hat die flämische Landesregierung eine Ministerratssitzung anberaumt, bei der man sich dazu austauschen will, ob man sich Brüssel und der Wallonie anschließen soll und strengere Maßnahmen gegen die schnelle Ausbreitung des Corona-Virus erlassen muss. Der Druck ist hoch und dies nicht nur wegen der Corona-Statistik, sondern auch wegen zahlreicher entsprechender Empfehlungen und Forderungen. Die Virologen schlagen indessen einmal mehr Alarm.
Flanderns Landeschef Jan Jambon (N-VA - Foto) kündigte diesen Sonderministerrat am Montag an. An diesem Montag und am Dienstag berät sich die Landeregierung mit Experten, Virologen, mit Vertretern der Wirtschaft und mit den Gouverneuren der flämischen Provinzen.
„Die Zahlen entwickeln sich ungünstig und in den vergangenen Stunden haben die Virologen uns zusätzliche Gutachten zukommen lassen. Auch die Gouverneure senden Signale, nach denen sich lokal zusätzliche Probleme entwickeln. Wir beobachten die Lage Stunde um Stunde und werden alles tun was möglich ist, um die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen“, so Jambon in einer Mitteilung.
In der Provinz Flämisch-Brabant, genauer in den dortigen Brüsseler Randgemeinden im Bezirk Halle-Vilvoorde, haben sich die Bürgermeister am Montagvormittag bereits gemeinsam beraten und werden sich mit ihren Provinzgouverneur treffen, um weiteres zu besprechen (siehe nebenstehenden Beitrag). Ähnliche Beratungen fanden auch in den Provinzen West- und Ostflandern statt.
Der Virologe Steven Van Gucht (Leiter des belgischen Gesundheitsamtes Sciensano), gibt unterdessen an, dass sich unser Land „in einer kritischen Phase der Epidemie befindet“ und dass innerhalb der kommenden zwei Wochen die Intensivstationen der hiesigen Krankenhäuser überfüllt sein könnten: „Was wir jetzt machen, könnte entscheidend für die Krankenhauszahlen in 10 Tagen sein.“ Auch dessen Kollegin Erika Vlieghe fordert für Flandern schärfere Maßnahmen, denn „wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!“