Deutschland unterstützt Belgien im Kampf gegen Corona mit der Bereitstellung von Krankenhausbetten

Deutschland werde Corona-Patienten aus Belgien aufnehmen, wenn hier Krankenhaus-Kapazitäten nicht ausreichen. Dies sagte Deutschland Botschafter in Belgien, Martin Kottaus (Foto), am Dienstag gegenüber unseren frankophonen Kollegen des RTBF. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft laufen entsprechende Kontakte zur Städteregion Aachen und mit Rheinland-Pfalz mit dem Ziel, ostbelgische Corona-Patienten verlegen zu können, weil die Kapazitäten in den Kliniken erschöpft sind.

Botschafter Kotthaus deutete bei der RTBF an, dass sich sein Land wieder solidarisch gegenüber Belgien zeigen werde: „Deutschland hat schon während der ersten Welle gezeigt, dass es Solidarität zeigt. Wir haben über 240 Patienten aus Frankreich, den Niederlanden und Italien in Deutschland behandelt.“ Jetzt werde sich Deutschland wieder als solidarisch erweisen und angesichts der Entwicklungen in den Krankenhäusern Patienten aus Belgien aufnehmen, so Kotthaus.

Inzwischen nimmt die konkrete Formen an, wie die ostbelgischen Medien BRF und Grenzecho melden. In Eupen ist das St. Nikolaus-Hospital (Foto unten) an die Grenze seiner Kapazität angekommen. Deshalb nahm der Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Antonios Antoniadis (SP), Kontakt mit dem Gesundheitsdezernenten der Städteregion Aachen, Dr. Michael Ziemons, auf.

Dieser sagte zu, dass die 7 Krankenhäuser der Städteregion kurzfristig jeweils mindestens einen Covid-19-Patienten aus Ostbelgien aufnehmen können und dass bis zu 10 Betten zur Verfügung stehen können. Die entstehenden Kosten sollen dabei über den grenzüberschreitenden Regionalverband Euregio Maas-Rhein geklärt werden.

Im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens ist die Klinik St. Joseph in St. Vith stark von Corona betroffen und auch hier schwinden die entsprechenden Kapazitäten rasch. Deshalb verhandelt DG-Gesundheitsminister Antoniadis derzeit mit den Behörden in Rheinland-Pfalz. Auch hier stößt die ostbelgische Anfrage auf eine positive Resonanz. 

Das St. Nikolaus-Krankenhaus in Eupen
Andreas Kockartz

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