Virologe Steven Van Gucht: "In Flandern steigen die Krankenhauszahlen derzeit am schnellsten"
Der flämische Virologe und Leiter des staatlich-belgischen Gesundheitsamtes Sciensano, Steven Van Gucht (Foto), sagte am Mittwoch im Rahmen eines Pressenbriefings zum Stand der Dinge in Sachen Coronavirus, dass die Zahl der Covid-19-Patienten in allen Regionen und Provinzen in Belgien zunehme, doch dies gehe mit einem unterschiedlichen „Timing“ einher: „In Flandern steigen die Krankenhauszahlen derzeit am schnellsten.“
Alle Provinzen werden von Corona hart getroffen, so Van Gucht, doch die Entwicklung schreite unterschiedlich fort: „Zuerst sahen wir die stärksten Zunahmen im Süden (in der Wallonie (Red.)) und jetzt sehen wir dies im Norden (in Flandern (Red.)). In Ostflandern verdoppeln sich die Zahlen jede Woche und in Westflandern sowie in Limburg passiert das alle 9 bis 10 Tage.“ Im Allgemeinen verdoppeln sich die Zahlen in Flandern alle 6 Tage und in Brüssel und der Wallonie alle 9 Tage, so Van Gucht: „Mit diesem Tempo erreichen wir die Marke von 2.000 belegten Betten etwa am 6. November!“
Mit diesem Tempo erreichen wir die Marke von 2.000 belegten Betten etwa am 6. November!“
Die Zahlen auf den Intensivstationen verdoppeln sich belgienweit etwa alle 8 Tage, so der Virologe weiter und diese Verdopplung scheint eher zuzunehmen, als zurückzugehen. Van Gucht warnt davor: „Wenn der heutige Trend anhält, müssen wir davon ausgehen, dass wir innerhalb von 2 Tagen die Zahl von 1.000 Intensivpatienten überschreiten. (…) Das ist die maximale Kapazität, die wir derzeit haben können. Der Virologe ruft alle Beteiligten auf allen Ebenen denn auch dazu auf, rasch einen „Plan B“ zu entwickeln.