Studie: Kinder öfter mit Corona infiziert als bisher angenommen

Eine Studie der Universität Löwen (KU Leuven) und des staatlich-belgischen Gesundheitsinstitutes Sciensano belegt, dass Kinder öfter riskieren, sich mit dem Coronavirus Covid-19 anzustecken, als bisher angenommen. Die Wissenschaftler analysierten Proben von Schulkindern in mehreren Schulen in zwei Gemeinden in der Provinz Limburg, die vor der zweiten Corona-Welle angenommen wurden.

Forscher der Löwener Uni und von Sciensano nahmen zwischen dem 21. September dem 6. Oktober Speichel- und Blutproben von 362 Schulkindern aus Klassen von 10 verschiedenen Grund- und Sekundarschulen in den beiden limburgischen Gemeinden Pelt und Alken. Aus der anschließenden Analyse wurde ersichtlich, dass auch Kinder dort vom Coronavirus betroffen sind, wo dieser zirkuliert. Obschon sich mehr Kinder als infiziert erwiesen, als bisher wissenschaftlich angenommen, hatten diese selbst kaum Probleme damit.

Überraschende Resultate

In welchem Maße aber Kinder selbst das Virus weitergeben, ist nicht untersucht worden, aber das Resultat an sich ist überraschend, wie Corinne Vandermeulen von der Löwener Universität gegenüber dem VRT-Sender Radio 1 sagte: „Kinder werden sehr wohl infiziert, wenn die Zirkulation des Virus hoch liegt. Bisher sind noch nicht viele Untersuchungen bei Kindern durchgeführt worden. In dieser Hinsicht bieten unsere Ergebnisse wichtige Erkenntnisse.“

Els Duysburgh von Sciensano ergänzte diese Ausführungen: „Bei Untersuchungen von Blutproben aus klinischen Laboratorien, von Mitarbeitern des Gesundheitswesens und bei Blutspendern liegt die Zahl von Personen mit Antistoffen durchweg unter 10 %. Möglicherweise liefern diese Studien also eine Unterschätzung der wirklichen Zirkulation des Coronavirus.“

Die untersuchten Kinder

Pelt war während der ersten Corona-Welle nicht so stark betroffen, in Alken hingegen wurden damals schon hohe Infizierungszahlen registriert. Und hier erwiesen sich 15 % der untersuchten Kinder als Träger von Antistoffen, was darauf hinweist, dass sie das Virus gehabt haben. Große Unterschiede zwischen den Altersklassen lagen nicht vor.

Die meisten der Kinder, die sich mit Corona angesteckt hatten, haben Covid-19 ihren Familienmitgliedern übertragen, so die Analyse. Unklar ist, wie und wo sich die Kinder infiziert haben und das Forschungsergebnis kann nichts darüber aussagen, wie oft Kinder das Virus auch anderen Kindern weitergegeben haben. 

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