Flanderns Landesregierung macht mehr Mittel für die Beschäftigten im Pflegesektor frei

Die flämische Landesregierung kündigte an, jährlich 577 Mio. € an zusätzlichen Mitteln für die Beschäftigten im flämischen Pflegesektor zur Verfügung zu stellen. Landeschef Jan Jambon (N-VA - Foto) gab bekannt, dass dies in der Nacht zum Dienstag mit den Sozialpartnern in diesem Sektor vereinbart wurde. Die Basis des Abkommens ist eine Gehaltserhöhung von 6 % für die Beschäftigten, mit der deren Kaufkraft erhöht wird.

Nachdem die belgische Bundesregierung vor einiger Zeit zusätzliche Mittel für die Beschäftigten von staatlichen Pflege- und Gesundheitseinrichtungen bereitstellte, schließt sich die flämische Landesregierung dem an und macht weitere Gelder für den Sektor und seine Einrichtungen frei, die auf Landesebene verwaltet werden. Insgesamt fließen ab jetzt jedes Jahr zusätzliche 577 Mio. € in diesen Sektor, sprich in den flämischen sozialen und Nonprofit-Pflegebereich.

412 Mio. € werden in Gehaltserhöhungen zur Steigerung der Kaufkraft der Beschäftigten investiert und weitere 165 Mio. € fließen jährlich in Maßnahmen, die zum Ziel haben, den Arbeitsdruck im Pflegebereich zu senken. Dies schließt z.B. zusätzliches Personal ein und neue Aus- und Weiterbildungen. Ministerpräsident Jambon nannte dies „eine strukturelle Aufwertung des Pflegesektors“. 

„Eine strukturelle Aufwertung des Pflegesektors“

Damit drücke die Regierung ihre ernstgemeinte Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten dieses Sektors aus, so MP Jambon: „Diese Leute geben während dieser Coronakrise mehr als alles in unseren Pflege- und Wohnheimen, in den Rehazentren, in den Einrichtungen für Personen mit einer Behinderung, in der Jugendhilfe, in der Heimversorgung, in der Kinderbetreuung und in dem, was noch darunterfällt.“

Im Einzelnen fallen die entsprechenden Einkommenserhöhungen unterschiedlich aus: 6 % für die Mitarbeiter in den flämischen Pflege- und Seniorenwohnheimen, in der Psychiatrie und in den Rehazentren; 4,5 % für die Beschäftigten in den Bereichen Heimpflege sowie in der Jugend- und Kinderbetreuung; 1,1 % für die Mitarbeiter von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und des sozio-kulturellen Bereichs. Diese Gehaltserhöhungen treten ab dem 1. Januar 2021 in Kraft und betreffen rund 180.000 Arbeitnehmer. 

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