Nach scharfer Kritik: Belgiens Post wird doch alle Pakete nach Hause liefern
Bpost, die belgische Post, wird dann doch dafür sorgen, dass in der Vorweihnachtszeit alle Pakete bis zu den Adressaten nach Hause ausgeliefert werden. Am vergangenen Freitag kündigte Bpost noch an, dass nicht alle Pakete und Päckchen nach Hause geliefert werden könnten und das wohl ein Teil der Kunden ihre Sendungen so oder so nur an Abholstationen bekommen können. Daraufhin hagelte es Proteste von allen Seiten und Petra De Sutter (Groen), Belgiens Ministerin für die Staatsbetriebe, griff ein.
Die belgische Post steht unter Hochdruck. Zum einen kaufen die Menschen im Land durch die im Zuge der Corona-Maßnahmen geschlossenen Einzelhandelsgeschäfte massiv online ein und zum anderen bricht jetzt die Weihnachtszeit an, die ebenfalls aufgrund von Corona dafür sorgen wird, dass noch mehr Pakete auf den (Post)Weg gebracht werden. Doch Bpost sah sich nicht imstande, dies angesichts von derzeit rund 500.000 Paketen pro Tag zu gewährleisten und kündigte Ende letzter Woche an, nicht alle Pakete auch zustellen zu können.
Nach scharfen Protesten von allen Seiten (Kunden, Einzelhandels- und Wirtschaftsverbände…) musste am Montag Belgiens Ministerin für die staatlichen Unternehmen, die flämische Grüne Petra De Sutter (Groen) eingreifen. Nach Gesprächen zwischen ihr und der Bpost-Direktion kündigte die Post an, garantieren zu können, dass alle Pakete binnen 2 bis 3 Tagen bei den Adressaten ankommen wurden, ab dem Tag, an dem es bei der Post aufgegeben wird.
Die Post lenkt ein
Nur bei rund 5 % der Sendungen könne es zu Verzögerungen aufgrund von Kapazitätsengpässen kommen, so Postsprecherin Veerle Van Mierlo gegenüber VRT NWS: „Für diese Pakete gelten zwei Optionen: Die Leute können sie an den Abholstationen holen gehen. Schaffen sie das nicht, kommt die Sendung nach 5 Tagen zurück ins System und wird dann, allerdings deutlich später, doch an die Adresse geliefert.“
Zusätzliches Personal für die Post
Ministerin De Sutter zeigte sich zufrieden darüber, dass die Post dann doch einlenken konnte: „Gleichzeitig freue ich mich aber auch darüber, dass die Postboten, die Himmel und Erde in Bewegung setzen, um alle Sendungen zu bearbeiten, zusätzliche Kollegen bekommen werden.“ Die Post stellt bis zu 3.000 neue Mitarbeiter vor allem im Logistikbereich ein.
Es sei eine Tatsache, dass die Zahl der Sendungen enorm zugenommen habe, so die Ministerin und dies sei ein Problem. Sie ruft dazu auf, dass die Menschen die Postboten und Briefträger denn auch unterstützen und versuchen sollten, eventuell im Einzelhandel in der Umgebung bestellte Waren auf Absprache selbst abholen zu gehen.