Mittelstandsminister für Öffnung der Geschäfte: "Wir sind keine Insel - Belgier gehen im Ausland einkaufen"
Am kommenden Freitag wird sich der Konzertierungsausschuss aus den Regierungen in Bund und Ländern in Belgien in der Frage von möglichen Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch mit dem Einzelhandel beschäftigen. Immer deutlicher wird der Ruf nach einer Wiederöffnung der „nicht notwendigen“ Geschäfte. Auch David Clarinval (MR - Foto), der Mittelstandsminister der belgischen Bundesregierung, ist der Ansicht, dass man diese Geschäfte nicht länger geschlossen halten könne.
In diesen Tagen wird laut darüber nachgedacht, ob man dem Einzelhandel in Belgien nicht zugestehen soll, Kunden auf Termin zu empfangen, um ihnen die Möglichkeit einzuräumen, vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren.
Die Einzelhandelsverbände in Belgien fordern mindestens dies gemeinsam mit Nachdruck (siehe nebenstehenden Beitrag). Belgiens Mittelstandsminister Clarinval will da noch weiter gehen. Gegenüber unseren Kollegen der RTBF sagte der frankophone Liberale, dass viele Verbraucher aus Belgien im Ausland, sprich in den Nachbarländern einkaufen gehen.
„Wir sind keine Insel. Belgier gehen im Ausland einkaufen. Für mich müssen die nicht notwendigen Geschäfte wieder öffnen dürfen“, so Clarinval, der weiter sagt: „Das betrifft auch nicht notwendige Dienstleistungen, wie Autowaschanlagen oder Hundefrisöre oder Kontaktberufe, wie Frisöre oder Schönheitsspezialisten.“
Für Clarinval reicht es nicht, dass der Einzelhandel seine Produkte und Dienstleistungen nur auf Termin an den Mann oder die Frau bringen kann: „Für mich müssen die alle so schnell wie möglich wieder öffnen!“
Währenddessen sind Virologen und andere Corona-Experten weiter der Ansicht, dass man mit Lockerungen vorsichtig sein sollte. Die Zahlen von Neuansteckungen und Krankenhauseinlieferungen würden zwar langsam aber stetig zurückgehen, doch Belgien sei noch lange nicht über dem Berg…