Außenministerin Wilmès: Auslandsbelgier sollen online wählen können
Außenministerin Sophie Wilmès (MR) will im Ausland lebenden Belgiern mittelfristig ermöglichen, bei Wahlen im eigenen Land ihre Stimme auch online abgeben zu können. Die frühere belgische Premierministerin gab dies am Rande der Vorstellung ihres Regierungsplanes im Parlament bekannt.
Außenministerin Wilmès will sich in Zukunft mehr mit dem Thema „Belgier im Ausland“ und „Auslandswahl“ beschäftigen, wie sie am Mittwoch in der Ersten Kammer im belgischen Bundesparlament andeutete.
Heute haben im Ausland lebende Landsleute fünf Möglichkeiten, ihre Stimme bei Wahlen im Heimatland abzugeben: Am Wahltag persönlich nach Belgien reisen, eine Vollmacht erteilen, per Brief oder persönlich im einem belgischen Konsulat oder einer Botschaft wählen oder per Briefwahl.
Wilmès arbeitet z.B. an einer Online-Plattform, die „e-Consul“ genannt wird, über die sich Landsleute, die im Ausland leben, bei ihrer jeweiligen Botschaft oder in einem entsprechenden Konsulat registrieren können. Über diese Plattform sollen sie mittelfristig auch an den Wahlen in der Heimat teilnehmen, so Wilmès: „Dies würde der Demokratie zugutekommen.“
Die frankophone Liberale will auch innerhalb der kommenden beiden Jahre dafür sorgen, dass alle Dossiers der Auslandsbelgier in den diplomatischen Anlaufstellen in den Ländern, in denen sich diese niedergelassen haben, digitalisiert werden.
Nicht zuletzt soll auch eine neue App entstehen, die die Reisewebseite des belgischen Außenamtes „Travellers Online“ ergänzt. Über diese Webseite können sich Belgier, die ins Ausland reisen, registrieren. Das macht es dem Außenamt in Brüssel leichter, im Falle von Krisen, Naturkatastrophen oder anderen Problemen, Landsleute zu informieren oder gegebenenfalls sogar leichter zu finden und eventuell zu repatriieren.