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Zigaretten, Brillen, Schmuck, Masken von Hugo Boss ... Zoll beschlagnahmt fast eine Million Fälschungen

Noch vor Ablauf des Jahres haben die belgischen Zollbehörden fast eine Million gefälschte Markenprodukte sichergestellt. Fündig wurden die Behörden u. a. bei der Kontrolle von Millionen Paketen, die aus dem Ausland verschickt wurden.

Die Anzahl der vom Zoll beschlagnahmten Produkte ist, im Vergleich zu 2019, um 143 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr waren “nur” 404.767 gefälschte Waren abgefangen worden. 

Bei den gefälschten Waren handelt es sich vor allem um Zigarettenschachteln. Aber auch Kleidung und Accessoires, Spielzeug, CDs, DVDs, Videokassetten, Uhren, Schmuck, Taschen und Brieftaschen gehören zum "Beuteschema" der Produktpiraten.  In einem Fall kamen sogar Mundschutzmasken von Hugo Boss zum Vorschein, obwohl die Luxusmarke selbst solche Artikel nicht produziert. Aber die Produktpiraten kennen die Trends und ziehen mit, so das Zollamt.

In fast allen Fällen kommen die Fälschungen aus China, Hongkong und der Türkei. 

Zahlreiche Beschlagnahmen betreffen Pakete mit Waren, die online gekauft wurden. In diesem Jahr hat der Zoll bereits 12 (!) Mal mehr E-Commerce-Zollerklärungen verarbeitet als im letzten Jahr (über 366 Millionen). Die belgischen Zollbehörden haben auch eine "Cybersquad" eingerichtet, die aktiv nach Websites sucht, die Fälschungen  verkaufen. In diesem Jahr wurden bereits 934 Domainnamen gestrichen. 

Produktpiraterie schadet den ehrlichen Händlern, die sich an die Regeln halten. Indirekt würden sie allein in Europa jedes Jahr 400.000 Arbeitsplätze, 83 Milliarden Euro an Einnahmen und 15 Milliarden Euro an Steuereinnahmen kosten. Darüber hinaus können Fälschungen auch der Gesundheit schaden, da viele dieser Produkte nicht den erforderlichen Sicherheitsstandards entsprechen. 

Auch für den Käufer können Fälschungen Ärger bedeuten: Er riskiert, für Produkte zu bezahlen, die beschlagnahmt werden und die er also nie bekommen wird. Eventuell drohen auch Strafen oder Verwaltungskosten. 

Woran erkennt man Fälschungen?

Kristian Vanderwaeren, Leiter der Zoll- und Akzisenbehörden, gibt zu, dass es schwierig ist, eine Website mit gefälschten Produkten zu erkennen. "Aber für mich ist der Schlüssel der Preis: Wenn eine Ware so preiswert angeboten wird, dass es zu schön ist, um wahr zu sein, sollte man nicht kaufen. Denn bei so einem Preis ist es garantiert eine Fälschung ist." 

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