Keine Lockerungen mehr bis Mitte Januar - Von Skiurlaub wird dringend abgeraten
In Belgien gelten zwar einige Lockerungen ab dem 1. Dezember, doch einige Bereiche, wie z.B. die strengen Kontaktbeschränkungen, bleiben mehr oder weniger streng. Selbst wenn sich die Corona-Statistiken in den kommenden Tagen weiter positiv entwickeln, werde es keine weiteren Lockerungen für Weihnachten und zum Jahreswechsel geben, so die Regierung. Von Skiurlaub in den europäischen Wintersportregionen wird sehr dringend abgeraten.
Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (SP.A) sagte am späten Freitagabend gegenüber VRT NWS, dass der Konzertierungsausschuss aus Bund, Ländern und Regionen die jetzt erlassenen Corona-Maßnahmen nicht weiter für die Festtage lockern werde, auch wenn sich die Virus-Statistik weiter erhole: "Diese Beschlüsse sind definitiv für die Weihnachtszeit. Wir wollen den Menschen Klarheit bieten, auch wenn dies keine schöne Deutlichkeit ist. Es ist besser zu wissen, wo es hin geht, als die Leute im Unsicheren zu lassen und wir wollten absolut keine unhaltbaren Versprechungen machen."
Es sei eine schwierige Botschaft an die Menschen im Land gewesen, so Vandenbroucke: "Weihnachten feiern wir normalerweise gemeinsam mit den Enkelkindern und den Großeltern. Das Problem ist, dass auch das Virus Feierlichkeiten sehr gerne hat. Das soll nicht heißen, dass Weihnachten nicht gesellig sein soll, doch es findet eben im kleinen Kreis statt."
"Die Polizei wird nicht systematisch an die Türe klopfen…"
Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V) sagte an Samstagmorgen dazu, dass die Polizei auf keinen Fall systematisch schellen kommen werde, um nachzuschauen, ob alle Haushalte Weihnachten nach Vorschrift feiern, doch es werde weiterhin Polizeistreifen geben, die Lockdownpartys aufspüren sollen: "Wir haben schon wieder einige dieser Feste stillgelegt. Wenn irgendwo Lärm festgestellt wird oder wenn irgendwo zu viele Menschen in kleinen Räumen gemeldet werden, dann wird die Polizei eingreifen."
"Bitte kein Skiurlaub!"
Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) legte am Freitag Wert auf die Feststellung, dass es absolut keine gute Idee ist, während den anstehenden Weihnachtsferien zum Skiurlaub in die europäischen Wintersportgebiete zu reisen: "Wir sollten jetzt nicht beginnen, das, was wir bisher bei der positiven Entwicklung der Coronazahlen erreicht haben, in den Mülleimer zu werfen."
De Croo sagte, dass er und seine Regierung sehr dringend von Skiurlaub abraten und dass er sich in dieser Hinsicht im europäischen Kontext mit seinen Amtskollegen, z.B. mit Deutschland und Frankreich absprechen werde. Er habe dies auch bereits mit der schweizerischen Regierung telefonisch besprochen.
Der Premierminister kündigte an, systematisch die Reiseformulare der Landleute, die sich auf Reisen begeben, kontrollieren zu lassen - die sogenannten "Passenger Locator Forms" und auch die damit zusammenhängende verpflichtete Quarantäne bei der Rückkehr und Wiedereinreise der Betroffenen. Die Wintersportregionen hatten den Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang des Jahres deutlich beschleunigt.