Vorläufig keine Lockerungen mehr: "Bloody Friday" für die Gastronomie in Flandern
Am Freitag hat die belgische Bundesregierung entschieden, dass die Geschäfte unter strengen Corona-Auflagen ab dem 1. Dezember wieder öffnen dürfen. Hinzu kommt, dass auch die Museen und die Schwimmbäder wieder Publikum empfangen dürfen. Auf der strecke bleiben aber die Gastronomie und die sogenannten Kontaktberufe, wie Frisöre. Der flämische Gastronomieverband spricht denn auch von einem „Blutigen Freitag“…
„Es ist seltsam, dass ein Sektor, der hierzulande ebenso viel wirtschaftlichen Wert hat, wie der Pharmasektor, noch nicht einmal genannt worden ist. Das ist ein ‚Blutiger Freitag‘ für unseren Sektor.“, sagte Matthias De Caluwe vom Gastronomieverband Horeca Flandern.
Er gehe davon aus, dass für die hiesige Gastronomie bis zum 15. Januar nichts mehr möglich sei: „Die 60.000 Unternehmer und ihre 140.000 Mitarbeiter hätten sich mehr Deutlichkeit gewünscht. Wenn wir unsere Protokolle anpassen sollen, dann sind wir zu Gesprächen bereit.“
Der Verbands-CEO ist der Ansicht, dass es hier zu neuen Verhandlungen kommen muss, damit die betroffenen zusätzlich entschädigt werden können: „Bis zum Jahresende werden wir etwa 8 Mia. € verloren haben. Das ist eine gigantische Summe.“
Die Regierung habe eine „moralische Mission“, nämlich die, den Betroffenen Stabilität und Perspektiven aufzuzeigen, so De Caluwe: „Ein dritter Lockdown ist nicht mehr möglich. Das wäre das Ende für sehr viele Gastronomiebetriebe und der Tribut wäre dann sehr groß.“
Ähnlich geht es auch den sogenannten Kontaktberufen, wie Frisören und Barbieren, Schönheitssalons, Masseuren und viele mehr. Für die allermeisten laufen die Unkosten weiter aber die Reserven sind bald aufgebraucht. Und die staatlichen oder regionalen Kompensationen würden bei weitem nicht alle Verluste ersetzen, so die Analyse von Betroffenen.