Deutsche Justiz überstellt drei mutmaßliche Schleuser an Belgien
Deutschland hat der belgischen Justiz zwei Iraner überstellt, die im Verdacht stehen, Flüchtlinge aus Nordfrankreich über belgisches Grundgebiet mit motorisierten Schlauchbooten nach Großbritannien geschleust zu haben. Ein dritter ebenfalls in Deutschland festgesetzter Verdächtiger soll demnächst an Belgien ausgeliefert werden. Die drei Verdächtigen sollen gemeinsam mit zwei bereits in Belgien inhaftierten Personen in Brügge vor Gericht gestellt werden.
Die drei mutmaßlichen Schleuser sollen zu einer Bande gehören, die sogenannte Transitmigranten z.B. auf Schlauchbooten von Frankreich aus über Belgien nach Großbritannien schmuggelt. Die Polizei in Westflandern hatte vor rund einem halben Jahr schon einige Mitglieder dieser Bande unweit der belgischen Küste festgenommen.
Dabei wurde im Mai ein in Deutschland zugelassenes Fahrzeug mit zwei Iranern an Bord angerhalten, das ein Schlauchboot, Rettungswesten und einen Außenbordmotor sowie Kanister mit Treibstoff geladen hatte. In Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden konnte ermittelt werden, dass es sich hierbei um ein Netzwerk von Menschenschmugglern handelt.
Auf Grundlage europäischer Haftbefehle wurden die drei Verdächtigen von der deutschen Polizei im Großraum Düsseldorf und Dortmund festgenommen. Sie sollen in Brügge vor Gericht gestellt werden. Zwei der drei Verdächtigen wurden in der Vergangenheit bereits wegen ähnlicher Vergehen verurteilt.