"Alle auf die Brücke!" - Wie Flandern den Arbeitsmarkt stimulieren will

Die Zahl der Arbeitslosen im belgischen Bundesland Flandern ist im Laufe der Coronakrise um rund 20.000 gestiegen. Zudem können die Arbeitsämter derzeit nicht mehr so viele offene Stellen anbieten, wie sonst. Jetzt hat die Landesregierung mit den Sozialpartnern ein Abkommen geschlossen, mit dem der Arbeitsmarkt wieder stimuliert werden soll.

Die flämische Landesregierung vereinbarte mit den Arbeitgebern und den Gewerkschaften, dass rund 190 Mio. € in den Arbeitsmarkt investiert werden sollen. Der Großteil dieser Summe fließt in Aus- und Weiterbildungen, die sich an alle Betroffenen richten.

Das können Weiterbildungen für Arbeitnehmer sein, die einen Job haben und die sich weiterqualifizieren wollen. Das können aber auch Weiterbildungen oder Umschulungen für Arbeitssuchende sein. Zum ersten Mal werden hier auch Maßnahmen für Personen angeboten, die in Kurzarbeit oder in zeitweiliger Arbeitslosigkeit sind.

Landesarbeitsministerin Hilde Crevits (CD&V) sagte dazu am Montag in den VRT-Mittagsnachrichten, dass ein Teil der jetzt freigemachten 119 Mio. € auch in die Digitalisierung fließen wird: „Das richtet sich an Leute, die sich auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorbereiten wollen. Wir legen diesen speziellen Fokus auf Menschen, die schon lange Arbeitslos oder in Kurzarbeit sind.“

Die Landesregierung hofft zu erreichen, dass sich mindestens die Hälfte dieser spezifisch Betroffenen für ein dahingehendes Praktikum anmelden, damit sie nicht in die strukturelle Arbeitslosigkeit geraten: „Sie sollen in einer besseren Kondition wieder an die Arbeit gehen können.“ 

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