2020 ist das tödlichste Jahr in Belgien seit dem 2. Weltkrieg 

Nach vorläufigen Angaben des staatlich-belgischen Statistikamts Statbel sind im vergangenen Monat November 13.480 Menschen gestorben. Das entspricht in etwa 12 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Damit starben in Belgien letzten Monat in einem Monat so viele Menschen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Die Forschungsgruppe Interface Demography der Freien Universität Brüssel (VUB) berechnete diese Sterberaten anhand von offiziellen vorläufigen Statistiken u.a. von Statbel. Demnach starben im November 2020 in Belgien 13.480 Personen.

Doch diese Zahl ist noch nicht genau festgelegt, denn nicht wenige Todesfälle werden den Behörden erst mit etwas Verzögerung gemeldet. Experten gehen davon aus, dass letzten Monat belgienweit bis zu 14.000 Menschen gestorben sein könnten. Der Höchststand der vergangenen 10 Jahre, der bei 8 Sterbefällen pro 100.000 Einwohnern liegt, wurde aber definitiv mit jetzt 12 Todesfällen pro 100.000 Einwohnern überschritten, wie aus den Zahlen der VUB ersichtlich ist. 

Ein nicht unerheblicher Teil der Sterbefälle in diesem Jahr ist auf das Corona-Virus Covid-19 zurückzuführen (dem bisher in unserem Land knapp 18.000 Menschen zum Opfer fielen). Die beiden Monate April und November 2020 waren dabei die tödlichsten Monate. Diese beiden Monate langen im Höhepunkt der ersten bzw. der zweiten Coronawelle in unserem Land.

Insgesamt wird wohl die Übersterblichkeit in Belgien auf Jahresbasis bei über 15.000 liegen (die Zahl der Sterbefälle, die über der „normalen“ Sterberate liegen). Der tödlichste Monat seit dem 2. Weltkrieg in Belgien war der Februar 1960, als über 15.000 Menschen am Grippevirus starben. Die tödlichsten Monate in Belgien seit dem 2. Weltkrieg waren nach Februar 1960 noch der April 2020 (Coronavirus), Januar 1951 (Grippevirus), November 2020 (Coronavirus) und der Januar 1970 (Grippevirus). 

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