"Die kommenden Tage sind für die Trendwende entscheidend"

Steven Van Gucht (Foto), Virologe und Leiter des staatlich-belgischen Gesundheitsamtes Sciensano, reagierte beim Pressebriefing am Mittwoch auf wieder leicht ansteigende Werte bei den Corona-Statistiken. Seit drei Tagen in Folge gehen einige Zahlen in verschiedenen Regionen wieder nach oben.

„Vor allem in Flandern steigen die Zahlen. Dort steigen die Werte um 13 % und in der Wallonie sind das nur 4 %. Der R-Wert flirtet zudem seit einigen Tagen mit 1.“, so Van Gucht. Allgemein seien die Zahlen der neuen Ansteckungen mit Covid-19 belgienweit um 8 % angestiegen. Besonders betroffen sind demnach die Provinzen Antwerpen, Westflandern und Ostflandern.

Auch in einigen Krankenhäusern steigt der Druck laut Sciensano wieder etwas an. Zwar weisen die allgemeinen Zahlen weiter nach unten, doch auch hier liegen regional unterschiedliche Entwicklungen vor: „Im Hennegau und in den Provinzen Lüttich, Luxemburg und Ostflandern sinken die Zahlen noch, doch in den anderen Provinzen steigen die Krankenhausaufnahmen wieder. In Flämisch-Brabant oder Westflandern geht das z.B. um 2 %, in Antwerpen aber schon um 17 %.“

Van Gucht legt Nachdruck auf Einhaltung der Lockdown-Regelungen in Belgien: „Die kommenden Tage sind für die Trendwende entscheidend. Konsequent den bestehenden Maßnahmen zu folgen, kann ausreichen. Bleiben Sie so viel wie möglich zu Hause, schränken Sie ihre Kontakte ein, arbeiten sie so oft wie möglich von zuhause aus, halten Sie Abstand von ihren Kollegen, z.B. während der Pausen und dem Mittagessen. Lasst uns beweisen, dass wir mit einem sanften Lockdown das Blatt wenden. Das wir uns in den letzten Tagen weniger fortbewegen, bietet Hoffnung.“ 

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