Nase voll von digitaler Post? Noch nie wurden in Belgien so viele Weihnachtskarten verschickt
Die Belgier verzichten bei ihrer Weihnachtspost dieses Jahr vermehrt auf digitale Wege und auf soziale Medien. Angesichts von Corona, Lockdown, Homeoffice und Zoom-Meetings sowie massenhaft professionellen Emails zieht es viele Zeitgenossen hierzulande wieder zu klassischen Kommunikationswegen zurück und das ist gerade jetzt offenbar die gute alte Weihnachtskarte.
Trendwatcher glauben, dass dies auch mit der Suche nach mehr Wärme zu tun habe. Webshops bemerken, dass die Zahl der auf elektronischem Wege bestellten Weihnachtskarten dieses Jahr enorm hoch liegt (und ja, eingekauft wird dann doch online…). Online wurden je nach Anbieter zwischen 35 und 185 % mehr Weihnachtskarten verkauft, meldet die flämische Tageszeitung De Morgen dazu.
Der Antwerpener Trendwatcher Herman Konings sagte dazu gegenüber dem VRT-Sender Radio 2, dass die Leute die Nase voll von digitalen Alternativen haben und etwas haptisches brauchen, etwas, was man anfassen kann, wie z.B. eine Weihnachtskarte: „Es muss deutlich sein, dass man sich mit einer solchen Karte Müge gegeben hat. Man kann heute keinem mehr einen Gefallen mit einer simplen Online-Weihnachtskarte mehr tun. Das ist zu billig und zu einfach. Wir haben ein dringendes Bedürfnis nach Echtheit und nach Nostalgie.“
Durch die Coronakrise und durch die Tatsache, dass deshalb die meisten Landsleute eher zu Hause sind und bleiben, bleibt auch viel mehr Zeit als sonst, um etwas zu basteln oder selbst zu machen, so der Trendwatcher: „Das ist auch eine Art von Beschäftigungstherapie, bei der man auch seine eigene Kreativität zeigen kann, denn damit zeigt man auch, wie man sich mit dieser Zeit beschäftigt.“