Bart De Wever schließt Zusammenarbeit zwischen der N-VA und dem Vlaams Belang definitiv aus

Der Vorsitzende der N-VA und Bürgermeister von Antwerpen, Bart De Wever (Foto links), schließt eine zukünftige Zusammenarbeit seiner flämischnationalistischen Partei mit der rechtsextremen Partei Vlaams Belang komplett aus. "Ich schließe diese Tür", sagt De Wever in einem Interview mit der Zeitung ‚Gazet van Antwerpen‘. Die gleiche Botschaft im Wochenmagazin Humo: "Ich sage ganz klar: Wenn ich wählen muss, ob ich aus der Politik aussteige oder das, dann steige ich sofort aus".

Angesprochen auf eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Vlaams Belang, der Partei des Vorsitzenden Tom Van Grieken (Foto rechts), ist De Wever in beiden Interviews bemüht, Klarheit zu schaffen. "Schreiben Sie es auf", sagt er. "Wenn das die Zukunft ist, dann wird das ohne mich sein. Ich werde mich nicht selbst verleugnen, um hier weiterhin ein Amt zu bekleiden. Dann schließe ich lieber die Tür."

Nach den Wahlen im Mai 2019 sprach De Wever jedoch in seiner Eigenschaft als Regierungsbildner mit dem Vlaams Belang. "Es ist das Minimum, dass man die zweitgrößte Partei in Belgien einlädt, um zu hören, was sie tun will, um eine Mehrheit zu bekommen", sagt er jetzt.

"Im Sommer 2019 ist mir aufgefallen, dass der Vlaams Belang mit annehmbaren und vernünftigen Vorschlägen aufwartete, mit Dingen, die man auch anderswo in Europa sah. Ich hatte erwartet, dass sich die Partei nach einer so vernünftigen Neuorientierung sehr schnell ändern würde".

Kein Stadtrat geht vorbei, während Ratsmitglieder des Vlaams Belang nicht mindestens dreimal behaupten, dass Muslime und Afrikaner zurückgeblieben sind.
Bart De Wever, Bürgermeister von Antwerpen

Aber De Wever muss jetzt zugeben, er habe sich geirrt. "Ich habe eine gläubige Muslimin und Parteifreundin im Schöffenkollegium, Nabilla Ait Daoud. Wie soll ich ihr erklären, dass Vlaams Belang wohl vernünftig und akzeptabel sind? Oder Assita Kanko, zum Beispiel."

Außerdem ist De Wevers bester Freund ein Muslim, sagt er. "Wir verreisen zusammen: wie soll ich es ihm erklären, wenn ich morgen meine Stadt mit diesen Typen regiere?"

Eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Vlaams Belang schließt De Wever definitiv aus. "Anders und besser" war der Slogan des Vlaams Belang, nicht wahr? Nun, es wird auf jeden Fall anders sein. Bis dahin hoffe ich, dass ich genügend Wähler davon überzeugen kann, dass es (Anm.d.Red.: mit Vlaams Belang) nicht besser wird."

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