Keine Ausgangssperre ab 22 Uhr in Flandern: "Eine verpasste Chance", findet Marc Van Ranst
Die Tatsache, dass die Ausgangssperre in Flandern nicht auf 22 Uhr vorverlegt wurde, wie es im Rest des Landes bereits der Fall ist, sei eine "verpasste Gelegenheit", sagte der Virologe Marc Van Ranst (Foto, unten) am Freitag gegenüber dem Privatfernsehen VTM Nieuws. "Damit wären die Leute zwei Stunden weniger pro Tag unterwegs gewesen und hätten auch kürzer feiern müssen", meinte er.
Während in Wallonien und Brüssel eine Ausgangssperre von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens gilt, bleibt die Ausgangssperre in Flandern weiterhin ab Mitternacht gültig, beschloss der Konzertierungsausschuss am Freitag.
Eine frühere Ausgangssperre hätte laut Van Ranst dazu geführt, dass die Flamen zwei Stunden weniger pro Tag unterwegs gewesen wären und auch weniger lange hätten feiern können.
"Der Teufel steckt im Detail"
Der Virologe äußerte sich zwar zufrieden über die Verschärfung der Maßnahmen für Personen, die die belgische Grenze überqueren, sagte aber auch, dass "der Teufel im Detail steckt und die Kontrolle des Grenzverkehrs nicht so einfach ist, wie es aussieht".
Bezüglich der Verlangsamung des Rückgangs der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle warnte Marc Van Ranst, dass die aktuellen Zahlen uns sicher nicht dazu veranlassen sollten, unsere Wachsamkeit zu verringern. "Wir sehen einen Anstieg der Zahlen in ganz Flandern".
Angesprochen auf die gemeldeten Zunahme der Corona-Neuinfektion in Alten- und Pflegeheimen sagte der Virologe, es sei "gut", dass die Bewohner dieser Einrichtungen zuerst geimpft würden.