Britische Corona-Variante bereitet Sorgen: “Massiv testen und isolieren ist unsere einzige Hoffnung“
Angesichts der Tatsache, dass in mehreren Schulen und Pflegeheimen Virusherde mit der ansteckenderen britischen Corona-Variante ausgebrochen sind, machen sich Experten in Belgien große Sorgen. Sie sind der Ansicht, dass nur massives testen und isolieren dafür sorgen, dass wir das Frühjahr ohne Katastrophe erreichen.
„Ich bin besonders beunruhigt, was die Ausbreitung der britischen Variante betrifft“, sagte der Antwerpener Mikrobiologe Hermans Goossens (UAntwerpen) gegenüber dem VRT-Regionalsender Radio 2/Antwerpen: „Die britische Variante ist deutlich mehr ansteckend, als andere Varianten. Wir haben bei unserer Antwerpener Studie gesehen, dass sich diese Variante sehr schnell innerhalb von Familien verbreitet und dass dann die gesamte Familie infiziert ist.“
Goossens würde so schnell wie möglich in großem Maße testen: „Massiv, damit die Betroffenen sofort in Isolation gehen können und wir damit die weitere Verbreitung eindämmen können. Das ist unsere einzige Hoffnung.“
Dem pflichtete dessen Kollege Bruno Verhasselt von der Genter Universität (UGent) gegenüber dem VRT-Sender Radio 1 bei. Nicht nur die Personen, die Symptome aufweisen und deren direkte Kontakte sollten getestet werden, sondern auch die aus dem weiteren Umfeld - quasi die Kontakte der Kontakte: „Wir müssen und dessen bewusst sein, dass das Virus wahrscheinlich schon weiter ist, als wir erahnen. Wir laufen immer ein bisschen hinterher. Wir wissen, dass etwa 40 % der Träger keine Symptome aufweisen.“
Verhasselt ruft deshalb auch die sekundären Kontakte dazu auf, sich testen zu lassen und er rät dringend zu Stichproben in Pflege- und Seniorenwohnheimen. Nach ersten Erkenntnissen der Mediziner und der Virologen in Belgien führt die britische Variante trotz ihrer Ansteckungsgefahr nicht zu mehr (schweren) Erkrankungen. Inzwischen befinden sich tausende Betroffene vor allem in Flandern in Quarantäne durch die britische Corona-Virusvariante.