"Seien Sie vorsichtig mit Haartrocknern und benutzen Sie keine Händetrockner mehr in Toiletten"

Friseure sollten mit Haartrocknern vorsichtig sein und wer auf der Toilette war, sollte besser keinen Händetrockner verwenden, der Luft nach oben bläst. Dies geht aus einer neuen Empfehlung des Hohen Gesundheitsrates hervor. Mit solchen Gebläsen können Sie das Coronavirus durch unsichtbare Tröpfchen – Aerosole - verbreiten, die beim Ausatmen freigesetzt werden. Der belgische Gesundheitsrat betont erneut die Bedeutung der Belüftung mit Frischluft in Gebäuden.

Erst seit dem vergangenen Wochenende haben in Belgien die Friseure unter strengen Auflagen wieder eröffnet, und schon gilt für sie eine neue Auflage: Beim Föhnen der Haare von Kunden müssen sie darauf achten, dass die aus dem Gerät geblasene Luft nicht von einer Person zur anderen geblasen wird. Das hat der Hohen Gesundheitsrat in einer neuen Empfehlung mitgeteilt.  

Demnach birgt die Verwendung von Haartrocknern "ein nicht zu vernachlässigendes Risiko, dass mit Viren kontaminierte Luft in die Umwelt und zu anderen Menschen geblasen wird".

Während der Gebrauch von Haartrocknern nur schwer zu vermeiden ist, rät der Hohe Gesundheitsrat entschieden davon ab, die in Toiletten hängenden Händetrockner weiter zu benutzen. Gemeint sind die sogenannten Jet-Händetrockner (siehe Foto oben).

"Diese können kleine Tröpfchen, die mit dem Virus kontaminiert sind, von Ihren Händen in die Nase oder den eigenen Mund oder den von jemand anderem blasen", so Professor Nicolas Van Larebeke vom Hohen Gesundheitsrat. "Die Verwendung solcher Gebläse sollte daher unbedingt vermieden und durch Einweg-Papierhandtücher ersetzt werden", lautet die Empfehlung.

Belüftung

Darüber hinaus betont der Hohe Gesundheitsrat in dem neuen Ratschlag die Bedeutung einer guten Belüftung, insbesondere in dieser kalten Winterperiode. Der Rat rechnet bereits mit möglichen Lockerungen, wodurch wieder mehr Innenraumaktivitäten erlaubt werden könnten, während die Gefahr besonders ansteckender Virusvarianten noch immer nicht aus der Welt ist. "Deshalb ist es umso wichtiger, Innenräume so gut wie möglich zu lüften, wenn wir neue Ausbrüche vermeiden wollen."

Der Gesundheitsrat empfiehlt, die Installation eines Belüftungssystems vorzusehen, das den geltenden Normen für jedes Gebäude entspricht, in dem sich eine beträchtliche Anzahl von Menschen über längere Zeiträume aufhalten muss.

In Ermangelung einer solchen normgerechten Belüftung, wie es in den meisten Schulen der Fall ist, sind offene Fenster die einzige Möglichkeit für eine bessere Belüftung, schreibt der Rat weiter vor. Auch die Fenster müssen immer geöffnet bleiben, denn "ein kurzes Öffnen ist nur für den schnellen Abtransport von Schadstoffen wirksam, nicht aber für einen kontinuierlichen Luftaustausch". Lüften bleibt also angesagt, auch wenn es draußen kalt ist. 

Meist gelesen auf VRT Nachrichten